Vor der Saison verpflichtete die TSG Hoffenheim Ozan Kabak für fünf Millionen Euro vom FC Schalke 04. Beim 3:0 Auswärtserfolg auf Schalke zeigte Kabak, welch großes Talent die Königsblauen aus finanziellen Gründen haben ziehen lassen müssen.
Kabak spielte so, wie man ihn beim S04 aus seiner Anfangszeit kannte und sich dauerhaft gewünscht hätte. Schnörkellos, sauber verteidigend und mit Potenzial in der einen oder anderen Situation nach vorne. Beim klaren Auswärtssieg gegen sein altes Team zeigte der 22-Jährige warum die Schalker im Sommer 2019 15 Millionen Euro für ihn an den VfB Stuttgart gezahlt haben, um ihn mit 19 Jahren zu verpflichten.
Anschließend gab es ein Lob von Trainer André Breitenreiter, für den es ebenfalls eine erfolgreiche Rückkehr nach Gelsenkirchen war. „Er ist ein richtig toller Junge und ein sehr guter Charakter“, sagte Breitenreiter über Kabak. „Und ein fantastischer Spieler. Auch gegen Schalke hat er ein richtig gutes Spiel gemacht und hat in wenigen Momenten sogar seine Angriffslust gezeigt.“
Nachdem sich der türkische Nationalspieler in den ersten 45 Minuten als rechter Teil der Dreierabwehrkette überwiegend auf die Defensivarbeit gegen Marius Bülter konzentriert war, zog er in der zweiten Halbzeit einige seiner auch auf Schalke bekannten Sprints über das ganze Feld an. Und in der 68. Minute schimpfte er sogar einmal richtig, als er am Schalker Strafraum einen Doppelpass spielen wollte und den Ball nicht zurückbekam. Zu gerne hätte er gegen sein ehemaliges Team seinen zweiten Saisontreffer erzielt.
Kabak stand bislang in allen zehn Saisonspielen der Hoffenheimer in der Startelf und spielte durch. „Er spielt sehr konstant und nahezu fehlerfrei. Es freut mich einfach für ihn, weil er in den Jahren zuvor ja immer in Vereinen gespielt hat, bei denen es nicht so lief. Und jetzt kann er seine Qualität in einem richtig gut funktionierenden System auch einbringen“, erklärte Breitenreiter mit einem kleinen Seitenhieb. Und fügte hinzu: „Und dann sehen wir auch, welch guter Spieler er ist.“
Und Kabak selbst? Der Abwehrspieler genoss die Atmosphäre in seinem ehemaligen Wohnzimmer und freute sich über den zweiten Auswärtssieg der TSG in dieser Saison. „Es tat gut, alte Freunde zu sehen, aber auch mit drei Punkten zurückzukehren“, schrieb Kabak auf Twitter. „Vielen Dank an alle, die 90 Minuten lang ihre Unterstützung gezeigt und zu dieser wunderbaren Atmosphäre beigetragen haben.“