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DFB schickt Neuendorf und Watzke in internationale Gremien

DFB schickt Neuendorf und Watzke in internationale Gremien
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Peters und Koch gehen, Neuendorf und Watzke übernehmen - der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seine internationale Neuausrichtung zügig geschafft.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seine neuen Global Player gefunden. Präsident Bernd Neuendorf und Vize Hans-Joachim Watzke übernehmen die Ämter in den entscheidenden Gremien des Weltverbands FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Damit hat Neuendorf nur einen Monat nach seiner Wahl zum DFB-Boss die dringend benötigte internationale Neuaufstellung vollzogen.

Die zügigen Personalentscheidungen kann Neuendorf als ersten Erfolg auf seinem Weg zur Beruhigung des seit Jahren krisengeplagten Verbandes verbuchen. Dass sich der 60-Jährige dabei nicht in den Vordergrund spielt, sondern stattdessen den scheidenden und zuletzt beim Bundestag auch gescheiterten Peter Peters (FIFA-Council) und Rainer Koch (UEFA-Exekutivkomitee) für ihre Bereitschaft zum Amtsverzicht dankt, spricht zusätzlich für ihn.

„Ich habe großen Respekt davor, dass Peter Peters und Rainer Koch im Sinne einer Neuausrichtung des DFB auch in den internationalen Gremien diesen persönlichen Schritt vollziehen“, sagte Neuendorf, der die Weichen auf einer außerordentlichen Präsidiumssitzung stellen konnte.

Laut Verband sprach sich das DFB-Präsidium einstimmig dafür aus, Neuendorf zur FIFA und Watzke zur UEFA zu schicken. Die Ämterwechsel sollen zu Beginn des kommenden Jahres über die Bühne gehen. Die nötigen Neuwahlen sind für den UEFA-Kongress 2023 geplant.

„Der DFB hat FIFA-Präsident Gianni Infantino und UEFA-Präsident Aleksander Ceferin bereits in Schreiben dementsprechend unterrichtet, um das Verfahren einvernehmlich festzulegen“, ließ der DFB am Mittwoch wissen.

Für den diesjährigen Kongress am 11. Mai in Wien kam das Stühlerücken zwar zu spät - doch mit Blick auf Heim-EM 2024 und die geplante Bewerbung um die Frauen-WM 2027 (gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien) ist die Mitsprache der neuen DFB-Protagonisten in den Gremien gesichert.

„Wichtig ist, dass der DFB auch langfristig im FIFA-Rat vertreten bleibt, hier darf es keine Vakanz geben“, sagte Peters, der wie Koch eigentlich bis 2025 gewählt worden war. Koch hatte schon zuvor signalisiert, dass er den Weg freimachen werde.

Die Schritte beider Funktionäre sind für den DFB von großer Bedeutung. Da Koch wie Peters äußerst umstritten waren und im zurückliegenden Machtkampf an der Verbandsspitze in unterschiedlichen Lagern standen, war eine Zusammenarbeit der beiden zum Wohle des DFB nur schwer vorstellbar. Mit dem Abdanken von Koch und Peters befreit sich der Verband von den letzten personellen Altlasten.

Ganz unproblematisch ist die neue personelle Aufstellung allerdings nicht. Zum einen hatte Neuendorf vor und auch kurz nach seiner Wahl mehrfach erklärt, dass er keine internationalen Posten anstrebe, um sich darauf zu konzentrieren, den DFB „in ruhiges Fahrwasser“ zu bringen.

Zum anderen besteht die Gefahr, dass sich der Neu-Funktionär verzettelt. Seinen Vorgängern Reinhard Grindel und Wolfgang Niersbach bekam die Ämter-Häufung jedenfalls nicht gut.

Fragezeichen stehen aus ähnlichen Gründen auch hinter Watzke. Schließlich steigt der Boss von Borussia Dortmund durch seine UEFA-Berufung endgültig zum europaweit agierenden Multi-Funktionär auf.

Der 62-Jährige ist neben seinem Job als DFB-Vizepräsident bereits Aufsichtsratsboss der Deutschen Fußball Liga (DFL) und sitzt im Vorstand der Europäischen Klubvereinigung ECA. Bei allen Vorteilen der Vernetzung scheinen Interessenskonflikte programmiert.

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