Die Hoffnung auf einen Klassenerhalt schwindet und der schwache Auftritt im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn Mainz 05 ließ erkennen, dass Dimitrios Grammozis noch viel Arbeit vor sich hat. Peter Knäbel, bis auf Weiteres sportlicher Leiter auf Schalke, erklärte zuletzt im Sport1-Doppelpass, [article=515168]dass der Kader sowohl für den Fall des Klassenerhalts, als auch für einen möglichen Abstieg geplant wird[/article]. „Die Scoutingabteilung arbeitet intensiv. Wir gucken, wie die 2. Liga ist und wollen aus den Fehlern von anderen Vereinen lernen, Leute holen, die die 2. Liga annehmen aber ein Stück besser sind“, so der 54-Jährige.
In dieser Saison hat [url=/fussball/1bundesliga-2021-mannschaften-211200411-fc-schalke-04.html]Schalke 04[/url] aufgrund der schwierigen finanziellen Lage auf viele Leihspieler gesetzt. So kamen unter anderem Sead Kolasinac, Frederik Rönnow und William per Leihe zu den Königsblauen. Währenddessen hat S04 selbst auch einige Spieler auf diesem Weg abgegeben. Sie könnten sich teilweise als finanzielle oder sportliche Bereicherung darstellen.
Die Übersicht: Schalkes Leihspieler
Weston McKennie (Juventus Turin)
Eine Personalie hat sich erst vor wenigen Tagen erledigt. Der 22-jährige Weston McKennie wurde von Juventus fest verpflichtet. Der Mittelfeldspieler wurde zunächst von den Bianconeri ausgeliehen und fand in Trainer Andrea Pirlo einen Förderer. Der italienische Klub zog die Kaufoption und bescherte dem finanziell angeschlagenen Bundesligisten einen warmen Geldregen und dementsprechende Planungssicherheit. Der US-Amerikaner kam 2016 aus der Dallas Academy in die Knappenschmiede.
Ozan Kabak (Liverpool FC)
Im Sommer 2019 schloss sich Ozan Kabak dem FC Schalke 04 an und alle Beobachter waren sich einig, dass die Knappen ein wahres Juwel verpflichteten. Der türkische Nationalspieler zeigte in der Tat zunächst vielversprechende Leistungen, in den letzten Monaten auf Schalke war davon allerdings nur wenig zu sehen. Im Winter folgte dann der Schritt zum verletzungsgeplagten Liverpool FC, der dringend Verstärkung in der Innenverteidigung suchte. Die Leihe läuft zunächst bis zum Sommer und die Reds verfügen über eine Kaufoption. Angesichts wackeliger Auftritte scheint eine Verpflichtung allerdings mehr als fraglich. Eine Rückkehr nach Schalke ist auszuschließen. Der Grammozis-Elf wird er auf dem Platz nicht mehr helfen, einen Abnehmer, und somit wichtige Einnahmen, wird S04 im Sommer jedoch sicherlich finden.
Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim)
Der Wechsel von Sebastian Rudy zum FC Schalke 04 gehörte wohl zu einem der größten Missverständnisse der jüngeren Knappen-Historie. Nach nur einem Jahr schloss sich der 29-malige Nationalspieler Deutschlands 2019 wieder der TSG Hoffenheim an, bei der er derart überzeugte, dass er sich für eine neue Leihe in der aktuellen Saison empfehlen konnte. Der 30-Jährige, der bei der TSG Stammspieler ist, würde gerne bei den Kraichgauern bleiben, aber die Kaufoption in Höhe von fünf Millionen Euro ist ihnen zu teuer. Schalke wird einen Kompromiss finden müssen, damit sie für ihn noch eine Ablöse bekommen.
Ahmed Kutucu (Heracles Almelo)
Der gebürtige Gelsenkirchener Ahmed Kutucu kommt aus der Knappenschmiede und ist durch und durch Schalker. Da er sich unter David Wagner und Manuel Baum allerdings nicht durchsetzen konnte, verließ er im Januar seinen Herzensverein und schloss sich Heracles Almelo an. In der Eredivisie kommt er mittlerweile regelmäßig zum Einsatz und kann sogar einige Startelfeinsätze verbuchen. Als Torjäger fällt er nach acht Einsätzen und lediglich einer Vorlage jedoch nicht auf. Sollte [article=515221]Grammozis[/article] ihm eine Perspektive bieten können, würde sich Kutucu sicherlich auch in der 2. Bundesliga das königsblaue Trikot überstreifen.
Markus Schubert (Eintracht Frankfurt)
Nachdem Markus Schubert im Sommer 2019 von Dynamo Dresden kam, erlebte er eine ereignisreiche Debütsaison. Zunächst die Nummer zwei hinter Alexander Nübel, rutschte er aufgrund einer Verletzung des heutigen Bayern-Keepers in die Startelf. Nach nur wenigen Einsätzen verletzte er sich allerdings auch. Als Nübel regelmäßig patzte, durfte er zurück ins Tor, bis auch er durchwachsene Leistungen zeigte und zurück auf die Bank musste. Mittlerweile ist er an Eintracht Frankfurt verliehen und kommt dort nicht an Kevin Trapp vorbei. Für einen Neustart in der 2. Liga wäre er sicherlich eine gute Option. Dass er mit regelmäßiger Spielpraxis gute Leistungen zeigen kann, bewies er in Dresden.
Rabbi Matondo (Stoke City)
Mit großen Vorschusslorbeeren kam Rabbi Matondo aus der Jugend von Manchester City zum [article=515198]FC Schalke 04[/article]. In seinen zwei Jahren im Ruhrgebiet zeigte er allerdings nicht viel, abseits seiner Sprintfähigkeiten. Im Winter folgte der Schritt per Leihe zum englischen Zweitligisten Stoke City. Dort kam er nach ordentlichem Start allerdings kaum noch zum Einsatz. Zuletzt saß er sogar regelmäßig auf der Tribüne. Dass Stoke City die Kaufoption zieht, gilt als unwahrscheinlich. Großes Geld wird S04 mit dem Waliser wohl auch nicht mehr machen.
Bernard Tekpetey (Ludogorets Rasgrad)
Mit Leihen kennt sich Bernard Tekpetey mittlerweile bestens aus. Der Flügelspieler wurde von Schalke bereits zum dritten Mal verliehen. Dieses Mal ging es für ihn nach einer abgebrochenen Leihe in Düsseldorf zu Ludogorets Rasgrad. Der 23-Jährige kommt beim bulgarischen Tabellenführer regelmäßig zum Einsatz und bringt sich in der Offensive gut ein. Er gehört dort mittlerweile zum Stammpersonal und entschied Ende Februar mit einem Tor sogar das Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten ZSKA Sofia (1:0). Noch läuft Tekpeteys Leihvertrag in Rasgrad bis 2022.
Jonas Carls (Vitoria Guimaraes)
Der 23-jährige Linksverteidiger wurde nach guten Einsätzen im Trikot Viktoria Kölns auch außerhalb Deutschlands wahrgenommen. Die erfolgreiche Leihe in der 3. Liga brachte ihn nach Portugal zu Vitoria Guimaraes. Dort läuft es für Jonas Carls allerdings gar nicht gut. Am ersten Spieltag stand er noch in der Startelf des Erstligisten, danach schaffte er es kaum noch in den Kader. Ein Verbleib scheint unwahrscheinlich. Ob er auf Schalke mit so wenig Spielpraxis ein Baustein des Neustarts sein kann, ist ebenfalls sehr fraglich. Eine beachtliche Ablösesumme wird für Carls, der beim Bundesligisten noch einen gültigen Vertrag bis 2022 besitzt, auch nicht eingenommen werden können.
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Autor: Damian Ozako