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Löw-Rücktritt: Das sind die Nachfolge-Kandidaten

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Nach dem Abschied von Joachim Löw im Sommer muss ein neuer Bundestrainer her. Bis zur WM 2022 in Katar ist dann nicht mehr viel Zeit. Ein Wunschkandidat vieler Fans erlebt in Liverpool gerade eine Krise, ein anderer möglicher Nachfolger ist derzeit ohne Job.

Joachim Löw hört auf. Und wer kommt dann? Nach 15 Jahren sucht der Deutsche Fußball-Bund wieder einen neuen Bundestrainer. Und die Zeit drängt - nach der Europameisterschaft im Sommer sind es nur knapp anderthalb Jahre bis zur WM 2022 in Katar. Es gibt mehrere Kandidaten, wohl aber nur zwei Favoriten.

JÜRGEN KLOPP (53): Der frühere Dortmunder und Mainzer hat den FC Liverpool seit 2015 zu alter Größe geführt. Unter Klopp gewannen die Reds die Champions League und nach 30 Jahren wieder die englische Meisterschaft. Mit dem BVB holte er 2011 in Deutschland den Titel und 2012 das Double. Die mitreißende und emotionale Art von „Kloppo“ kommt bei Spielern, Fans und Verantwortlichen gleichermaßen an - und könnte beim DFB tatsächlich für einen Imagewandel sorgen. Am Dienstag schloss er aber aus, dass er im Sommer zur Verfügung steht. „Ich habe ja einen Job, einen Dreijahresvertrag in Liverpool“, sagte Klopp. Allerdings stecken die Reds tief in einer sportlichen Krise, längst wird in England auch über Klopps vorzeitigen Abschied diskutiert.

RALF RANGNICK (62): Der Fußball-„Professor“ wäre frei. „Rein sprachlich kommen nur Deutschland und England infrage. Das wäre für die neue Saison naheliegend“, hatte der frühere Trainer von RB Leipzig Mitte Februar bei Sky gesagt. Ein Engagement bei AC Mailand in Italien und zuletzt beim FC Chelsea in England war nicht zustande gekommen. Rangnick hat die Premier League oft als Wunschziel genannt - aber wenn der DFB anrufen würde? Der langjährige Trainer, der auch beim FC Schalke 04 und bei der TSG 1899 Hoffenheim gearbeitet hatte, gilt als akribischer Arbeiter und Taktiktüftler. In Leipzig war er der Alleinverantwortliche für den sportlichen Bereich, das wäre beim DFB mit Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff anders. Fraglich wäre zudem, ob Rangnick eine langfristige Lösung wäre.

HANSI FLICK (56): Der Erfolgstrainer des FC Bayern wurde 2014 als Assistent mit Löw gemeinsam Weltmeister. Mit dem Rekordmeister, bei dem Flick 2019 zunächst als Co-Trainer von Niko Kovac begonnen hatte, holte er in den überragenden vergangenen Monaten sechs Titel. Eine unbedachte Äußerung von DFB-Direktor Oliver Bierhoff, dass er „verrückt“ wäre, Flick als Bundestrainer von vornherein auszuschließen, hatte zu Jahresbeginn zu Dissonanzen zwischen den Bayern und dem DFB geführt. Flick betonte zuletzt, dass er sich in München extrem wohlfühlt, er verwies auf seinen Vertrag bis 2023. Spekulationen über angebliche Spannungen zwischen ihm und Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic wies der frühere DFB-Sportdirektor zudem zurück. Das war allerdings bevor Löw seine Entscheidung, schon nach der EM aufzuhören, öffentlich machte.

STEFAN KUNTZ (58): Der Europameister von 1996 hat schon einen Vertrag beim DFB - als U21-Nationaltrainer. 2017 hatte er den Nachwuchs zum EM-Titel in Polen geführt, in diesem Frühjahr und Sommer steht die zweigeteilte U21-EM an. Dem früheren Nationalspieler wird ein starker Umgang gerade mit jungen Spielern nachgesagt, er wird auch aufgrund seiner großen Erfahrung aus der eigenen Karriere respektiert. Seine Trainerstationen bei Vereinsmannschaften waren weniger erfolgreich, als Vorstandsvorsitzender bei seinem früheren Club 1. FC Kaiserslautern erlebte er mehrere Krisen. Zuletzt hatte sich Kuntz sehr kritisch zur Entwicklung der Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball geäußert.

MARCUS SORG (55): Die Beförderung des derzeitigen Assistenten wäre der klassische DFB-Weg. Auch Löw hatte 2006 seinen einstigen Chef Jürgen Klinsmann als Bundestrainer abgelöst. Sorg kennt die Mannschaft, ist aus der zweiten Reihe in der breiten Öffentlichkeit aber bislang kaum aufgefallen. Als Cheftrainer arbeitete der 55-Jährige kurzzeitig in der Bundesliga beim SC Freiburg, mit der U19-Nationalmannschaft wurde Sorg 2014 Europameister. Vor der EM 2016 in Frankreich rückte er in Löws Stab auf.

JULIAN NAGELSMANN (33), THOMAS TUCHEL (47), LOTHAR MATTHÄUS (59): RB Leipzigs Erfolgstrainer Nagelsmann sagte am Dienstag, dass der Job beim DFB für ihn derzeit nicht infrage komme. Der 33-Jährige wird auch noch als Kandidat gehandelt werden, wenn der Löw-Nachfolger irgendwann abtritt. Tuchel, der mit Paris Saint-Germain im Sommer das Finale der Champions League gegen die Bayern verloren hatte, hat gerade erst beim FC Chelsea unterschrieben. Womöglich vorschnell? Der 47-Jährige, der bei Borussia Dortmund zwischenmenschliche Probleme mit den Verantwortlichen hatte, gilt als einer der besten Trainer Europas. Der Name von Rekordnationalspieler Matthäus, der auf wenig erfolgreiche Trainerstationen zurückblickt, war zuletzt vom Boulevard gespielt worden. Am Dienstag sagte er bei Sky: „Ich beschäftige mich damit nicht.“ Er verwies auf Ralf Rangnick als Favoriten.

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