Fans aus ganz Europa laufen Sturm gegen die Pläne einer europäischen Superliga. Neben zahlreichen anderen Fanorganisationen haben auch die Ultras Gelsenkirchen und die BVB-Fanabteilung eine gemeinsame Erklärung einflussreicher Fanorganisationen unterzeichnet. Immer wieder gibt es Bestrebungen spanischer, italienischer oder englischer Vereine, eine neue europäische Superliga zu installieren. Zu den Initiatoren sollen nach britischen Medienberichten unter anderem der FC Liverpool und Manchester United gehören.
Auch Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin werden immer wieder als Befürworter einer solchen Liga, bei der die Top-Klubs unter sich bleiben würden und es keine Auf- oder Absteiger geben soll, genannt. Ein milliardenschweres Geldbeschaffungsprogramm für die obersten 16 oder 18 Vereine in Europa, die somit ihre Vormachtstellung auf Jahre zementieren würden. Aus Deutschland werden Bayern München und Borussia Dortmund als mögliche Teilnehmer genannt. Der FC Schalke 04, der auch derzeit ganz andere Sorgen hat, dagegen nicht. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat aber bereits klar gemacht, dass der BVB nicht dabei sein werde.
„Pokalsensationen werden unmöglich, der Traum, den eigenen Verein jemals in Europa spielen zu sehen, wird zerstört"
Jetzt hat der europäische Dachverband der organisierten Fußballfans „Football Supporters Europe“ eine gemeinsame Erklärung gegen die Verwirklichung solcher Pläne veröffentlicht und seinen Widerstand angekündigt. „Uns verbindet der gemeinsame Widerstand gegen die Schaffung einer europäischen Super League. In den Augen der großen Mehrheit der Fans ist das ein unpopuläres, illegitimes und gefährliches Projekt. Eine derartige Liga würde das europäische Modell des Sports, das auf allgemein anerkannten Prinzipien wie sportlicher Leistung, Auf- und Abstieg, Qualifikation zu europäischen Wettbewerben über nationale Erfolge und finanzieller Solidarität beruht, zerstören. Sie würde zudem auch die wirtschaftliche Basis des europäischen Fußballs untergraben und noch mehr Reichtum und Macht in den Händen einiger weniger Topklubs konzentrieren“ schreiben die Supporters.
Vielmehr solle eine dringend benötigte Reform im Fußball darauf abzielen, die Chancengleichheit der Vereine wieder zu verbessern, die nationalen Ligen zu wahren und für eine gerechtere Verteilung der Einnahmen zu sorgen. Die europäische Fußballliga sei genau das Gegenteil und wird deshalb von den Fans auch nicht gewollt. Sie ermögliche es den großen Vereinen, wirtschaftlich erfolgreich zu sein, selbst wenn sie auf dem Platz scheitern. Jeglicher Wettbewerb werde verhindert: „Pokalsensationen werden unmöglich, der Traum, den eigenen Verein jemals in Europa spielen zu sehen, wird zerstört."