Am 24. Spieltag der Regionalliga West hat Rot-Weiß Oberhausen gegen den Vorjahresmeister SV Rödinghausen trotz starker Aufholjagd mit 2:3 verloren. Besonders bitter, da die Mannschaft eigentlich einem ihrer treuesten Mitarbeiter ein würdiges Abschiedsgeschenk machen wollte. Andreas Münker war 25 Jahre lang als Physiotherapeut bei den Kleeblättern aktiv und sah gegen den SVR das letzte Spiel direkt von der Seitenlinie aus. Der 52-Jährige, der von Dimitrios Pappas als „der beste Masseur der Welt“ geadelt wurde, will mehr Zeit mit der Familie verbringen und räumt daher nach einem Vierteljahrhundert seinen Posten.
„Ich finde es sehr schade, dass er geht und dass wir das Spiel nicht für ihn gewinnen konnten. Das hatte ich der Mannschaft vor dem Spiel auch mit auf den Weg gegeben“, meint RWO-Trainer Mike Terranova. „Andi ist mehr als nur ein Arbeitskollege und einfach ein klasse Typ auf und neben dem Platz. Wir werden auf jeden Fall weiter in Kontakt bleiben.“
Münker: "Rot-Weiß Oberhausen ist mein Herz"
Münker selbst, der schon vor dem Anpfiff unter Tränen offiziell verabschiedet wurde, geht mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Die letzten Tage und auch das Spiel waren natürlich sehr emotional“, berichtete der langjährige Physiotherapeut, der in seinen insgesamt 883 Spielen mit dem Verein so einiges miterlebt hat. „Man behält immer vor allem die positiven Sachen im Kopf“, erinnert sich Münker. „Besonders die Aufstiege oder auch das DFB-Pokal Halbfinale mit zu erleben. Das war schon immer etwas ganz Besonderes.“
Jetzt freut sich der 52-Jährige auf die Familienzeit, Urlaube in den Sommerferien und die freien Wochenenden. „Viele haben mich schon gefragt, was ich überhaupt nächsten Samstag mache. Ich denke, ich werde nächste Woche das Spiel einfach mal auf der Couch genießen und vielleicht bin ich dann ja beim nächsten Heimspiel schon wieder im Stadion. Da hab ich mich schon immer drauf gefreut, ein Spiel auch mal oben von der Tribüne aus zu gucken.“
Dem Verein Rot-Weiß Oberhausen bleibt der 52-Jährige natürlich treu. „Der Verein war ja jetzt 25 Jahre lang praktisch mein Leben“, verrät die RWO-Legende. „Rot-Weiß Oberhausen ist mein Herz. Und das wird es auch immer bleiben.“