Jahr für Jahr wird am 27. Januar den Opfern des Holocaust gedacht. Unter dem Motto "NieWieder" machen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Bundesligisten auf die Gräueltaten des 2. Weltkriegs aufmerksam und treten für ein tolerantes, weltoffenes und vielfältiges Leben ein. Auch der FC Schalke 04, der am Montag in den Sozialen Netzwerken ein zweiminütiges Video postete, in dem Spieler und Vereinsmitarbeiter ein Statement gegen Rassismus setzen und für ein "buntes, tolerantes Schalke" eintreten.
Von dieser klaren Positionierung fühlte sich Stephan Brandner offenbar sprichwörtlich auf den Schlips getreten. Der 54-Jährige sitzt für die AfD im Bundestag und reagierte mit einem hämischen Kommentar angesichts der prekären sportlichen Situationen bei den Königsblauen. "#S04 setzt Zeichen: Nicht nur in der Tabelle", kommentierte der gebürtige Hertener. Brandner war in der Vergangenheit bereits häufiger kontrovers aufgefallen. So wurde er als Vorsitzender des Rechtsausschusses abgewählt - ein bislang einmaliger Vorgang im Bundestag. Im August 2020 weigerte er sich, in einem Zug eine Maske aufzusetzen. Als der Schaffner darauf die Polizei rief, soll sich der Politiker in der Zugtoilette eingesperrt haben.
Schalkes passende Antwort auf Brandner ließ nicht lange warten. Am Dienstag schrieb der Verein auf Twitter deutliche Worte: Herr Brandner, sich über Werte wie Vielfalt und Toleranz lustig zu machen, ist für einen gewählten Volksvertreter arm. Unabhängig von unserer sportlichen Situation: Schalke wird nie auf ihr Niveau absteigen."
Einmal mehr zeigten die Königsblauen somit klare Kante - und ernteten dafür reichlich Lob, nicht nur von den eigenen Anhängern. Auch Revierrivale Borussia Dortmund zeigte sich solidarisch.