8. Oktober 1996: Fünf Tage nach der Entlassung von Jörg Berger verpflichtete Schalke den damals in Deutschland noch weitgehend unbekannten Stevens. Kurz zuvor war er mit Roda Kerkrade an S04 im UEFA-Cup gescheitert, nun spürte der Vorstandsvorsitzende Gerd Rehberg schnell, dass der 42 Jahre alte Niederländer ein Typ sei, „der gut ins Ruhrgebiet passt“.
Er sollte sich nicht irren. Bereits in seinem ersten Jahr formte der später zum Jahrhunderttrainer auf Schalke gewählte frühere Abwehrspieler die „Eurofighter“ und führte seine Mannschaft zum Triumph im UEFA-Pokal. Mit Stevens sind nicht nur die DFB-Pokal-Siege 2001 und 2002 Titel verbunden, sondern vor allem auch die „Meisterschaft der Herzen“ 2001 - für rund vier Minuten wähnten sich die Schalker am Ziel ihrer Träume, bevor Bayern München doch noch in der Nachspielzeit traf. Im Sommer 2002 wechselte Stevens zum Ligakonkurrenten Hertha BSC. „Huub ist der beste Trainer, den ich während meiner gesamten Zeit im Profifußball kennengelernt habe“, sagte Manager Rudi Assauer zum Abschied.
27. September 2011: Nach weiteren Stationen beim 1. FC Köln, Kerkrade, Hamburger SV, PSV Eindhoven und RB Salzburg kehrte der „Knurrer aus Kerkrade“, der eigentlich aus Sittard kommt, nach 3428 Tagen zu den Königsblauen zurück. Der nun 57-Jährige folgte auf Ralf Rangnick, der wegen einer Erkrankung sein Amt zur Verfügung gestellt hatte. Er wolle einen Fußball spielen lassen, „mit dem sich die Fans identifizieren können“, sagte Stevens bei seiner Vorstellung, Schalke schaffte in der Saison 2011/12 als Dritter die Quali zur Champions League.
Eine Saison später legte er mit seiner Elf den bis dahin besten Bundesligastart der Schalker Vereinsgeschichte hin zog in der Königsklasse ins Achtelfinale ein. Wie sehr sich die Zeiten auf Schalke im Vergleich zu heute geändert haben, lässt sich an der Trennung von Stevens im Dezember 2012 ablesen. Eine Negativserie und der Sturz auf Rang sieben bewogen Manager Horst Heldt zum Handeln.
14. März 2019: Im Februar 2016 war Stevens bei der TSG Hoffenheim aufgrund von Herzrhythmusstörungen zurückgetreten und hatte seine Trainerkarriere beendet. Eigentlich. Doch Schalke geriet in Not und Stevens, mittlerweile 65 Jahre altes Aufsichtsratsmitglied, trat interimsmäßig die Nachfolge von Domenico Tedesco an und sagte eine private Mallorca-Reise ab. „Das ist der schwierigste Job, den ich je hatte. Und ich hoffe, es ist der letzte“, sagte Stevens: „Ich tue es aus Liebe. Ich habe doch viel mehr zu verlieren als zu gewinnen.“
In zehn Spielen holte die Klub-Legende mit Ex-Eurofighter Mike Büskens als Assistent zehn Punkte, was für Rang 14 reichte. Es sollte nicht Stevens letzter Auftritt als Trainer bleiben... sid