Die erschreckende erste Hälfte der Regionalligasaison 2020/2021 von Rot-Weiß Oberhausen gerät immer mehr in Vergessenheit. Nicht nur, aber definitiv ein Grund für die enorme Leistungssteigerung ist der neue (alte) Trainer Mike Terranova.
Ein Sieg gegen Absteiger Preußen Münster und ein laut Terranova „mehr als gerechtes“ Unentschieden gegen den Aufstiegskandidaten Borussia Dortmund II wären so vor zwei Monaten nicht denkbar gewesen.
Die Entwicklung nach Terranovas Übernahme spricht Bände. Nach dem 0:4 gegen die zweite Mannschaft vom 1.FC Köln Mitte Oktober ging es für RWO nur noch bergauf. In der Zeit zwischen diesem 0:4 und dem Unentschieden gegen BVB II liegen 16 Punkte in zehn Spielen und sechs Plätze in der Tabelle. Rot-Weiß Oberhausen hat sich gefangen.
Terranova, der als Stürmer für RWO in 233 Spielen 70 Treffer erzielte, trägt seine Werte direkt und bestimmt an sein Team heran. Das scheint zu fruchten: „Die Jungs wissen ganz genau, dass diese Offensive, dieses mit aller Macht Wollen an erster Stelle steht.“
Doch es geht nicht immer um das fußballerische, das zeichnet Terranova auch aus. Besonders was die Moral betrifft hat der 44-Jährige klare Vorstellungen und äußerte die auch deutlich: „Wenn ich merke, dass der ein oder andere nicht mitmacht – mir geht es da auch um das Verbale – dann spielt derjenige bei mir keine Rolle mehr.“
RWO: "Terra“ hat Ambitionen
Mit ständig steigender Formkurve neigen besonders die Fans zu übereifrigen Ambitionen, die am Ende des Tages wieder für Enttäuschung sorgen. Terranova beteuerte deshalb, dass der Klassenerhalt weiterhin das Ziel sei. Ganz besonders vor dem Hintergrund, wo der Verein vor neun Spieltagen noch stand.
Doch Terranova wäre nicht Terranova, wenn er nach zwei bärenstarken Spielen gegen Topteams nicht Blut geleckt hätte: „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein Ziel habe. Und das Ziel ist, unter die ersten Acht zu kommen. Ich glaube, dass wir noch viel Luft nach oben haben. Aber wir wollen auch nicht meckern.“
Diese Aussagen wirken auf den ersten Blick hochgestochen. Doch mit Blick auf die Tabelle lassen sich Terranovas Ambitionen nicht mal annähernd mit diesen Attributen betiteln. Denn RWO hat aktuell einen Punkt weniger Rückstand auf Platz acht als Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Am Ende zählen nun mal nur die Punkte. Und die geben Terranova und Oberhausen momentan Recht.