Es war die 55. Spielminute in der Partie zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Preußen Münster. Oberhausens Shaibou Oubeyapwa lief nach einer Balleroberung in Richtung des gegnerischen Tores und wurde von Münsters Roshon van Eijwa festgehalten. Schiedsrichter Martin Tietze stellte den Innenverteidiger daraufhin wegen einer Notbremse vom Platz. Bitter aus Münsteraner Sicht, dann Simon Scherder war nicht allzu weit weg vom Ort des Geschehens. Ob er noch hätte eingreifen können, ist schwer zu sagen.
Preußen-Kapitän Julian Schauerte ärgerte sich über den Platzverweis für seinen Teamkollegen. „Ich dachte eigentlich, Simon wäre da noch dran. Das war sicher eine Millimeterentscheidung und ich weiß nicht so recht, ob man die Rote Karte dann geben kann. Aber es ist aus Sicht der Schiedsrichter natürlich auch immer schwer zu entscheiden.“
Kurz zuvor hatte van Eijma noch nach einer Ecke die Latte getroffen und den SCP damit beinahe in Führung gebracht. In Unterzahl mussten sich die Gäste am Ende mit 0:2 geschlagen geben. „Das war natürlich der Knackpunkt“, meinte Cheftrainer Sascha Hildmann nach dem Spiel. „Wir waren eigentlich gut drin und dann war der Platzverweis spielentscheidend. Ich kann meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen was Leidenschaft und Engagement angeht.“
Dennoch mussten die Preußen am Ende ohne Punkte den Heimweg antreten und sind damit seit nunmehr vier Spielen sieglos und holten in dieser Zeit auch nur einen einzigen Punkt beim 0:0 gegen Wegberg-Beeck.
Mit einem Sieg gegen die Kleeblätter hätte der SC auf Platz drei springen können. „Klar war es das Ziel, das mit einem Sieg zu schaffen,“ verriet Schauerte. „Bitter, dass das nicht funktioniert hat, aber das werden wir jetzt aufarbeiten und am Mittwoch gegen Aachen wieder angreifen. Wir haben jetzt noch zwei Heimspiele. Das tut uns bei unserem kleinen Negativlauf ganz gut und da wollen wir natürlich mit der maximalen Punkteausbeute in die Winterpause gehen.“
Das erste dieser beiden Heimspiele steht bereits am kommenden Mittwoch auf dem Programm, wenn Schauerte und seine Kollegen die Alemannia aus Aachen zum Nachholspiel des sechsten Spieltags empfangen. Hoffnung macht dabei der Blick auf die Heimbilanz. Im heimischen Stadion holten die Preußen bislang 19 von 24 möglichen Punkten. Allerdings konnten die letzten beiden Heimspiele gegen Wegberg-Beeck und Borussia Mönchengladbach II nicht gewonnen werden. Diese Serie soll gegen Aachen gebrochen werden.