In allen drei Duellen zeigte der neuformierte Drittligist jeweils eine beachtliche Leistung. Diese Erkenntnis war Stefan Krämer insgesamt „viel wichtiger“ als die Endresultate. Dennoch sprach der Trainer am Ende von einem „verdienten Punkt“. Sein Fazit nach zehn Tagen Vorbereitung: „Ich bin total zufrieden. Es war fast schon mehr, als ich erwartet hatte."
Wichtig sei es vor allem für die vielen jungen Neuzugänge zu merken, was es bedeute, Profifußball zu spielen. „Das merkst du halt nicht, wenn du irgendwelche Freundschaftsspiele 8:0 gewinnst“, so Krämer über die Wahl der hochrangigen Testspielgegner im Jahr 2020.
Zehn Neuzugänge standen in beiden Halbzeiten am Samstag bei den Krefeldern auf dem Platz. Anders als angekündigt rückte Stammtorhüter Lukas Königshofer und nicht die möglicherweise neue Nummer zwei Sven Müller vom Karlsruher SC zwischen die Pfosten. „Er ist leider krank geworden und wird am Dienstag gegen Schalke spielen, sofern er wieder gesund ist“, gab Krämer Auskunft über die Suche nach einem Ersatzkeeper. Unabhängig von der Baustelle im Tor wird es beim KFC Uerdingen aller Voraussicht nach noch weitere Neuzugänge geben. „Der Kader ist noch etwas zu klein. Im Sturmzentrum und auf der offensiven Außenbahn könnte noch was passieren“, antwortete der Trainer auf Nachfrage ohne mögliche Namen ins Spiel zu bringen.
Mehr Tempo im Spiel des KFC
Nach dem erneuten großen Umbruch im Kader des Drittligisten und der damit einhergehenden Verjüngungskur wirkte die Mannschaft unter Berücksichtigung des frühen Vorbereitungszeitpunkts schon recht sicher und eingespielt - der Findungsprozess ist gut vorangeschritten. „Ich habe schon einiges von dem gesehen, was wir auf den Platz bringen wollen. Das müssen wir jetzt stabilisieren und weiterentwickeln“, sagte ein höchst zufriedener Krämer. Fortschritte sah der 53-Jährige vor allem mit Blick auf Tempo, Umschaltmomente und Ballbesitzphasen.
Nach dem Testspiel im neuen Parkstadion auf Schalke testen die Krefelder drei Tage später gegen Zweitligist Hannover 96. Ob es danach noch in ein Trainingslager geht, steht noch nicht ganz fest. „Gerade mit so viele Neuen wäre es ganz passend. Dadurch, dass alle Vereine in Deutschland bleiben, ist es mit Blick auf Termine und Bezahlbarkeit der Örtlichkeit nicht ganz unkompliziert“, so Krämer, der es auch nicht so tragisch finden würde, die restliche Sommervorbereitung am Löschenhofweg in Krefeld zu verbringen.