Am Sportplatz Gelber Sprung empfing der Wuppertaler SV am Samstag die Sportfreunde aus Baumberg. In einer umkämpften Partie erzielte Gianluca Marzullo quasi mit dem Schlusspfiff den 2:2-Ausgleichstreffer. Zuvor hatte Marwin Studtrucker für den WSV getroffen, Baumberg ging durch Ali Daour und Melvin Luzalunga jeweils in Führung. „Unter den Umständen war der Auftritt der Mannschaft so zu erwarten“, resümierte WSV-Trainer Alexander Voigt. Der Regionalligist hätte unter der Woche viel trainiert und den Fokus dabei besonders auf das Läuferische gelegt.
Dementsprechend wollte er vor allem die körperliche Verfassung seines Teams auf den Prüfstand stellen. „Es ging mir eher weniger um Taktisches", erklärte Voigt. „Wir hatten dazu einige Spieler dabei, die zuvor angeschlagen waren.“ Diesen Spielern habe er wichtige Spielpraxis geben wollen. Das Ergebnis? Eher zweitrangig.
Mit dabei waren auch zwei Probespieler: Kofi Twumasi (zuletzt Rot-Weiß Oberhausen und kürzlich auch beim MSV Duisburg im Training) und Ernesto Carratala Jimenez (SV Bergisch Gladbach) durften sich jeweils über 45 Minuten beweisen. Carratala Jimenez belebte das Spiel über den linken Flügel. Twumasi hatte in einer dominanten zweiten Halbzeit des WSV dagegen nicht allzu viel zu tun. Anders als in Oberhausen, wo er in der Regel auf der "Sechs" spielte, agierte er diesmal in der Innenverteidigung.
„Die Jungs haben sicherlich ihren Beitrag geleistet, dass wir in der zweiten Halbzeit besser gespielt haben“, lobte Voigt. Ob die beiden eine Zukunft in Wuppertal haben könne er allerdings noch nicht einschätzen: „Nach einer Halbzeit und einem Training kann man das noch nicht sagen.“
18-jähriger Flügelspieler überzeugt beim WSV
Ebenfalls für Aufsehen konnte der erst 18-jährige Joelle Cavit Tomczak sorgen. Mit einem beeindruckenden Sololauf über die rechte Seite legte er in der 90. Minute das 2:2 auf. „Er hat heute ordentlich Wirbel gemacht. Das ist ein Spieler, der aufgrund seiner kleinen Körpergröße sehr schwer zu greifen ist“, meinte Voigt. Auch auf Pflichtspielminuten dürfe Tomczak in seiner ersten Senioren-Saison hoffen. „Bei mir hat jeder die Chance zu spielen. Da ist mir egal, ob er gerade aus der A-Jugend kommt.“
Auch Rückkehrer Jonas Erwig-Drüppel bekam einige Spielminuten. Bis er wieder voll bei Kräften ist, muss sich Voigt allerdings gedulden. „Er hat in der letzten Saison kaum gespielt und war auch immer wieder verletzt. Das wird noch bis in die Saison dauern, bis er bei 100 Prozent ist“, glaubt der 42-Jährige. Der Ex-Essener spiele dennoch eine wichtige Rolle: „Ich habe hier nicht den Luxus, dass der Kader riesig ist.“
Die kommende Woche will Voigt, der nach einem halben Jahr nach Wuppertal zurückgekehrt ist, nutzen, um taktische Elemente einzustudieren. Drei Mal testet der WSV noch vor dem Saisonstart am 5. September. Dann ist Rot Weiss Ahlen zu Gast im Stadion am Zoo (Anstoß 14 Uhr).
Autor: Dennis Zaremba