Ausgangslage
Neun Spiele ohne Niederlage, noch dazu eine starke Bilanz nach dem Re-Start der Bundesliga. Fußball-Zweitligist VfL Bochum kann sich als einer der Sieger der Zwangspause sehen. Schließlich hat sich die Mannschaft von Trainer Thomas Reis an den eigenen Haaren aus dem Abstiegssumpf gezogen. Zuletzt klappte es dann auch mit einem Sieg in der Ferne: Das 2:0 bei Aufsteiger VfL Osnabrück bedeutete den ersten Auswärts-Dreier nach der Corona-Pause. Hingegen hatte Gastgeber Erzgebirge Aue zuletzt gegenüber der Leistung in der Hinrunde stark nachgelassen. Die Elf von Trainer Dirk Schuster hatte in der ersten Hälfte der Saison 26 Punkte geholt. Ein gutes Polster, das die Veilchen eine weitgehend sorgenfreie Saison durchleben ließ. Erstmals seit der Saison 2016 mussten sich die Sachsen nicht mit dem Kampf um den Klassenerhalt befassen. Doch fehlte Bochums Gastgebern vor dem Spiel in der Englischen Woche noch ein Sieg, um rechnerisch endgültig durch zu sein.
Verlauf des Spiels
Beim viertbesten Heim-Team der 2. Bundesliga nahm VfL-Trainer Thomas Reis drei Änderungen im Vergleich zum letzten Spiel vor. Für Cristian Gamboa spielte Stefano Celozzi, Robert Tesche blieb für Vitaly Janelt unten, Thomas Eisfeld begann Robert Zulj.
Zunächst waren die Gastgeber die bessere Mannschaft und hatten den VfL rund 20 Minuten lang im Griff. Doch in die Phasen, in denen Aue den Druck erhöhte, platzten die Treffer der Bochumer, die einmal mehr von der starken Defensive profitierten. Auf beiden Seiten standen die Abwehrreihen dicht - und oftmals war vor allem zu Beginn des Spiels bereits im Mittelfeld Schluss. In der 29. Minute aber spielten die Gäste ihre Kombinationsstärke aus: Nutznießer war Thomas Eisfeld, der nach einem klugen Zuspiel von Jordi Osei-Tutu zum 1:0 traf. Kurz darauf erhöhte die Mannschaft von Dirk Schuster wieder den Druck, doch der VfL antwortete im richtigen Moment. Eisfeld flankte vor das Tor, der ehemalige Bochumer Malcolm Cacutalua lenkte den Ball ab, so dass Anthony Losilla einköpfen konnte (42.). Im zweiten Durchgang blieb der VfL sauber, sicherte die verdiente Führung ab und rettete das 2:0 über die Zeit. Am Ende gab es zwei Platzverweise: Louis Samson sah Gelb-Rot (86.), Milos Pantovic sogar glatt Rot (87.). In der fünften Minute der Nachspielzeit dann das bittere Gegentor: Njegos Kupusovic erzielte den 1:2-Anschlusstreffer.
Erkenntnis des Spiels
Nun ist es amtlich: Der VfL Bochum hat den Klassenerhalt sicher. Und verfügt außerdem über einen Kader, der zu großen Leistungen in der Lage ist. Das zehnte Spiel ohne Niederlage, der fünfte Sieg nach der Corona-Pause. Und wenn ein Spieler ausfällt, ist das offenbar kein Problem. Selbst zuletzt nicht oder nur wenig berücksichtigte Kräfte wie Thomas Eisfeld oder Stefano Celozzi sind dann zur Stelle, wenn sie gebraucht werden. Der VfL bleibt das beste Team nach dem Re-Start. Und erlaubt die Frage, ob es nicht die ganze Saison so hätte laufen können.
[spm_gallery]{"gallery_id":"8868","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"10"}[/spm_gallery] Gewinner des Spiels
37 Minuten hatte Thomas Eisfeld seit dem Re-Start absolviert. Eine in Nürnberg, 24 gegen St. Pauli, zwölf in Osnabrück. Doch bei seinem ersten Startelf-Einsatz in diesem Jahr blühte der 27-Jährige nahezu auf. Sein Treffer war es, der den VfL Bochum nicht nur in Führung, sondern auch richtig ins Spiel brachte. Auch am zweiten Treffer von Kapitän Anthony Losilla war der Mittelfeldspieler, der in den Planungen der Bochumer eigentlich keine Rolle mehr spielen sollte, beteiligt. Eisfeld hatte den Ball vors Tor gebracht, von wo er den Weg zum Torschützen fand.
Ausblick
Bereits am kommenden Sonntag geht’s für beide Teams weiter. Alle Zweitligisten tragen ihre Spiele geschlossen zur gleichen Zeit aus. Um 15.30 Uhr (Sky) empfängt der VfL Bochum die SpVgg Greuther Fürth. Spielt Darmstadt mit und verliert das Spiel in Bielefeld sowie daheim gegen Wiesbaden, würde Bochum mit einem Sieg sicher an den. Lilien vorbeiziehen und wichtige Plätze gutmachen.