Rot-Weiss Essen ist von den 18 Regionalliga-West-Klubs der Verein, der durch die Corona-Krise mit am härtesten getroffen wurde.
RWE hätte in der laufenden Serie noch sechs Liga-Heimspiele bestritten. Dazu kommt noch der RevierSport-Niederrheinpokal, in dem RWE im Halbfinale steht. Rot-Weiss Essen hat einen [url=/fussball/regionalligawest-1920-zuschauer.html]Zuschauerschnitt von knapp 11.000 Besuchern pro Heimspiel[/url] vorzuweisen. Allein durch die sechs entfallenen Heim-Begegnungen in der Regionalliga West sind Rot-Weiss Essen Einnahmen von rund einer Million Euro entgangen. [article=487782]Auch deshalb beschäftigen sich die RWE-Verantwortlichen mit der Möglichkeit finanzielle Hilfe aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung zu erhalten.[/article]
Am Mittwoch, 10. Juni 2020 um 15 Uhr, geht es erst einmal wieder um das Sportliche. Dann lädt der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) seine 18 Regionalliga-Klubs zu einer erneuten Video-Konferenz ein. RWE-Vorstand Marcus Uhlig erwartet einiges von der Konferenz - allen voran Antworten.
Marcus Uhlig, welche Tagespunkte stehen dann am Mittwoch auf der Agenda? Das weiß man im Vorfeld nicht. Aber ich gehe fest davon aus, dass die WDFV-Verantwortlichen sehr gut auf die Konferenz vorbereitet sind und einiges bei dem Gespräch herauskommen wird. Ich sehe den Verband in einer Rolle, in der er für die Interessen der Vereine einsteht. Und diese sind zu diesem Zeitpunkt klar definiert: alle Klubs wollen endlich Planungssicherheit. Ich erwarte am Mittwoch klare Leitplanken. Wir sind ja schon längst im Verzug.
Welche Antworten erwarten Sie? Zuletzt haben wir zum Beispiel besprochen, dass die Liga im Optimalfall am 5. September 2020 mit der neuen Saison starten soll. Da frage ich mich, wie soll der Spielplan aussehen? Mit wie vielen Mannschaften geht die Liga an den Start? Wird es eine ganz normale Hin- und Rückrunde geben oder vielleicht nur eine Runde, wie es zum Beispiel in der Regionalliga Nord diskutiert wird? Ich frage mich aber auch, was ist wenn wir nicht am 5. September starten können? Hat der Verband unterschiedliche Szenarien A, B, C, D in der Schublade liegen? Das alles würde ich schon gerne beantwortet haben. Und mit Sicherheit auch viele andere Klubs in der Liga. Natürlich alles im Rahmen der politischen Thematik und der Corona-Problematik. Dass es schwierig ist, das wissen wir alle. Aber wir müssen vorbereitet sein und einen Plan haben.
Und dann gibt es noch die Frage, ob denn ab September wieder Zuschauer im Stadion zugelassen sein werden? Ja, natürlich. In Ungarn und Serbien wird schon mit Zuschauern gespielt. [article=487182]In Polen werden ab dem 19. Juni 25 Prozent des jeweiligen Fassungsvermögens zugelassen.[/article] In Deutschland scheint es bei der DFL auch die ersten Gespräche darüber zu geben. Was heißt das alles für die Regionalligen? Wir haben im Stadion Essen 11000 Sitzplätze. Ich habe mal nachgerechnet: Wenn wir die Abstandsregel und alle Hygienemaßnahmen einhalten würden, dann könnten wir 2000 Plätze besetzen. Wir haben aber einen Schnitt von 11000 Besuchern. Wie sollen wir das machen? Sollen wir etwa losen oder überteuerte Dauerkarten für sehr wohlhabende Fans anbieten? Das kommt für Rot-Weiss Essen nicht infrage. Ganz zu Schweigen von Geisterspielen. Aber klar ist auch, dass die zuschauer-starken Klubs wie Aachen, Oberhausen oder auch wir bei dieser Thematik gerne Antworten oder zumindest Lösungsansätze hätten. Ich bin auf die Konferenz wirklich gespannt.