Verteidiger Neven Subotic vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Union Berlin hat im Interview mit „Deutschlandfunk“ (DLF) seine Kritik am Re-Start der höchsten deutschen Spielklasse nach der außerplanmäßigen Pause unterstrichen. Der 31-Jährige bemängelt, dass die Spieler keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung hatten. „Wir als Spieler wurden informiert, nachdem alles entschieden war“, betont der frühere Profi von Borussia Dortmund.
Anders als in Spanien und England, wo der Spielerverband eine Instanz sei, „die in solchen Fällen konsultiert wird“, gebe es eine derartige Interessenvertretung in Deutschland nicht, führt der 36-malige serbische Nationalspieler weiter aus und stellt fest: „In Deutschland sind die Spieler in einer schwachen Position.“
"Auch wenn wir in ein paar Wochen starten würden, wäre es zu früh"
Grundsätzliche Kritik am Konzept aber übt der zweimalige Deutsche Meister nicht. „Ich traue mir nicht zu, das Konzept zu bewerten, dafür habe ich nicht die Kompetenz“, so Subotic. „Es wurde politisch bewertet und bewilligt. Ich denke und hoffe, dass dies nicht passiert wäre, wenn es größere Lücken gäbe.“
Dass der Re-Start der Liga in Teilen der Bevölkerung Befremden auslöst, kann er wiederum verstehen - unabhängig vom Zeitpunkt: „Auch wenn wir in ein paar Wochen starten würden, wäre es zu früh. Hätten wir schon angefangen, wäre es zu früh gewesen. Würden wir sogar erst in ein paar Monaten wieder anfangen, wäre es vielleicht immer noch zu früh.“
Subotic gibt außerdem zu: „Es besteht die Angst eine Infektion, entsprechend versuche ich mich zu verhalten.“ Er gehöre zwar nicht zu den Risikopatienten, „aber eine Grundangst ist da, weil man zu diesem Virus noch nicht besonders viel weiß.“
Der ehemalige BVB-Profi hatte bereits einige Tage vor dem DLF-Interview Kritik geübt. Gegenüber dem britischen Sender BBC sagte Subotic: „Ich bin kritisch, wie das alles gemanagt wurde, aber verstehe, dass es für alle eine schwierige Situation ist.“