„Damals war diese Summe für einen Teenager etwas Außergewöhnliches. Heute ist ja gefühlt jeder hochtalentierte Fußballer gleich 50 Millionen wert“, erklärt Donis Avdijaj in einem Interview mit der Sport Bild und erinnert sich an die mediale Kritik: „Als junger Kerl fühlst du dich natürlich toll und geehrt, bist wahnsinnig stolz. Ich hätte nie gedacht, dass das mal der Grund sein könnte, warum jede Kleinigkeit gegen mich verwendet würde.“
Anders als beispielsweise Leroy Sané, hat Avdijaj nicht den einst prognostizierten Sprung zu einem Spitzenverein geschafft. Avdijaj gesteht, in der Jugend „einige Fehler“ gemacht zu haben und betont: „Hätte ich mich in der Jugend anders entschieden und das Angebot von einem der internationalen Top-Klubs angenommen, wäre es vielleicht anders gelaufen. Und später habe ich leider auch falsche Entscheidungen getroffen.“
Nach seiner Leihe in Graz, wollte Avdijaj sich 2016 bei Schalke durchsetzen. Unter Markus Weinzierl spielte er auch regelmäßig. „Es herrschte eine große Euphorie in meine Richtung“, erinnert sich Avdijaj, „der Trainerwechsel im Sommer (Domenico Tedesco kam; d. Red.) war total unglücklich für mich. Das Konzept wurde zu meinen Ungunsten umgestellt und ich war außen vor.“
Avdijaj über seine Liebe für Schalke
Es folgte eine Leihe bei Roda JC Kerkrade, ehe Schalke Avdijaj 2018 ablösefrei zu Willem II ziehen ließ. Nach einem halben Jahr bei Trabzonspor in der Türkei, steht Avdijaj seit Januar beim schottischen Erstligisten Heart of Midlothian FC unter Vertrag.
„Es ärgert mich total, dass es immer heißt, ich sei sportlich total abgestürzt", sagt der 24-Jährige und betont: "In Holland war ich bei Roda Kerkrade Publikumsliebling (…). Bei Willem habe ich zumindest eine gute Hinrunde gespielt und 16 Scorerpunkte gesammelt und für den aktuellen türkischen Tabellenführer durfte ich immerhin sechs Mal in der Europa League ran." An seiner zwischenzeitlich kritisierten Fitness habe er nun in Schottland unter Trainer Daniel Stendel hart gearbeitet. Seinen auslaufenden Vertrag beim Tabellenschlusslicht Hearts möchte er nur verlängern, wenn Stendel ebenfalls bleibt.
In Zukunft möchte Avdijaj aber mehr als Abstiegskampf in Schottland. Sogar eine Rückkehr zu Schalke will er nicht ausschließen: „Wenn man einen Verein liebt, liebt man ihn für immer. Schalke bleibt für mich ein Zuhause, ist ewig in meinem Herzen. Wenn ich jetzt ein, zwei starke Saisons abliefere und die Schalker sagen, sie wollen mich noch mal holen – dann sage ich nicht nein. Natürlich ist es mein Ziel, wieder in einer Top-Liga zu spielen. Und ich bin sicher, dass ich ohne Probleme in der Bundesliga mithalten könnte.“
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