RWO ist amtierender Vize-Meister der Regionalliga West, die beste Heimmannschaft - acht Siege in Folge im Stadion Niederrhein - und überhaupt seit neun Spielen ungeschlagen. Mit Rot-Weiß Oberhausen ist zu rechnen - und das sehr.
"Ich habe durchaus auch das Gefühl, dass man nicht viel über uns spricht. Aber das ist auch überhaupt nicht schlimm. Wir fühlen uns in dieser Rolle wohl", erklärt Patrick Bauder, Manager des aktuellen Tabellen-Dritten der Liga.
RWO scheint trotz des sportlichen Erfolges ein wenig die Rolle der "grauen Maus" in der Regionalliga West eingenommen zu haben. Auf der einen Seite stehen die beiden potenten ostwestfälischen Klein-Klubs aus Rödinghausen und Verl, auf der anderen Seite ist da Rot-Weiss Essen. Der große Traditionsverein, der Deutsche Meister von 1955, der Klub mit der größten Anhängerschaft in Liga vier - deutschlandweit.
RWO dagegen versucht sportlich auf sich aufmerksam zu machen und spuckt nur leise Töne. "Unser Erfolgsrezept? Wir haben eine intakte Mannschaft, die sowohl defensiv als auch offensiv sich vor niemanden in der Liga verstecken muss, wenn die Jungs ihre Qualität abrufen. Aber was sollen wir auch große Töne spucken? Klar, auch wir wollen hoch - wer will das nicht? Als Sportler will man jedes Spiel gewinnen. Doch es macht keinen Sinn weit vorauszublicken. Wir schauen immer von Spiel zu Spiel. Mit dieser Devise sind wir seit Saisonbeginn immer gut gefahren", erklärt Bauder, der am 18. Februar 30 Jahre alt wird.
Bergisch Gladbach vor der Brust, Rot-Weiss Essen im Kopf?
Ausgerechnet am 16. Februar, zwei Tage vor Bauders 30. Geburtstag, gastiert RWO zum Derby bei RWE. Für Bauder ist das Spiel noch weit weg. "Wir haben nur Bergisch Gladbach im Kopf und am Samstag vor der Brust. Unser Trainerteam um Mike Terranova und Dirk Langerbein wird schon dafür sorgen, dass die Jungs wissen werden, dass der nächste Gegner nicht Essen, sondern Bergisch Gladbach ist", betont Bauder. Er ergänzt: "Wenn wir gegen Bergisch Gladbach gewinnen, dann freuen wir uns umso mehr auf Essen."
Wer am Ende das Titelrennen für sich entschieden wird, will sich Bauder nicht festlegen. Doch von Theorien, wie der, dass man im direkten Duell die Nase vorne haben muss oder dass man die Spiele gegen die vermeintlich kleinen Mannschaften der Liga unbedingt erfolgreich bestreiten muss, hält Bauder nicht viel. "Am Ende wird die Mannschaft oben stehen, die die meisten Punkte gesammelt hat", sagt der gebürtige Mannheimer. Typische Aussage, Oberhausener Understatement - mit dem RWO bislang sehr, sehr gut fährt.