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Magath: "Gehe mit einem reinen Gewissen"
"Längere Leidenszeit erspart"

Magath: "Gehe mit einem reinen Gewissen"
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Bereits nach dem Champions-League-Aus gegen Mailand im vergangenen Jahr wollte Felix Magath Bayern München verlassen.

Felix Magath wollte schon früher die Flinte in München ins Korn werfen. Der in der Vorwoche entlassene Trainer der Bayern stand bereits im vergangenen Jahr kurz vor einem Rücktritt beim deutschen Rekordmeister. Auslöser sei eigenen Angaben zufolge die Kritik an ihm nach dem Champions-League-Aus gegen den AC Mailand gewesen. "Ich hörte aus dem Verein und dem Umfeld Stimmen, die sagten, der Magath steht noch immer auf dem Prüfstand - und das nach zwei Jahren und vier Titeln", sagte der 53-Jährige in einem Interview mit dem Magazin stern.

Ansprüche nicht angemessen

In diesem Zusammenhang habe er nach der vergangenen Saison Manager Uli Hoeneß seinen Rücktritt angeboten. "Aber Uli hat das nicht gewollt, er sagte: "Nein, ich lasse dich nicht weg", sagte Magath. Die Ansprüche seiner Vorgesetzten hielt er für nicht angemessen: "Natürlich wollte ich die Champions League gewinnen, aber realistisch gesehen war und ist der FC Bayern nicht in der Lage, die Champions League zu gewinnen."

Der Trainer, der 2006 mit dem FC Bayern erstmals in der Bundesliga-Geschichte das Double verteidigen konnte, war in der vergangenen Woche nach zweieinhalb Jahren an der Isar entlassen und durch seinen Vorgänger Ottmar Hitzfeld ersetzt worden. Der Zeitpunkt der Entscheidung habe ihn überrascht, nicht jedoch "dass sie kommen würde". Dennoch hege er keinen Groll gegenüber seinem Ex-Arbeitgeber: "Ich habe mit der Entscheidung der Bayern ja kein Problem. Ich weiß doch, dass im Fußball irgendwann Situationen entstehen, wo es zwischen Mannschaft und Trainer nicht mehr funktioniert."

Er sei sogar dankbar, dass der Verein "schnell gehandelt und mir eine längere Leidenszeit erspart hat", sagte Magath. Zudem merkte er an: "Ohne den FC Bayern hätte ich wahrscheinlich keinen Titel gewonnen. Ich bin ihm dankbar, dass er mir diese Chance gegeben hat."

"Gehe weg mit einem reinen Gewissen"

Wann er wieder ins Trainergeschäft einsteigt, wollte der Franke noch nicht terminieren. Er sei sehr froh, dass er dem Hamburger SV abgesagt habe und habe sich weiter noch keine Gedanken gemacht. "Ich weiß nicht, ob ich ins Ausland will, ob ich überhaupt wieder so schnell arbeiten möchte", so der Ex-Nationalspieler. Der Erfolg, den er in München hatte, gebe ihm aber Gelassenheit und Selbstsicherheit: "Ich habe einen guten Job gemacht. Ich gehe weg mit einem reinen Gewissen. Ich kann jedem Fan, jedem im Klub in die Augen schauen." Eine Rückkehr nach München schloss er deshalb nicht aus: "Ich hoffe natürlich, dass der FC Bayern irgendwann sagt: "Du Felix, meinste nicht, willste nicht, könnste nicht...""

An seiner autoritären Art will Magath aber auch künftig nichts ändern: "Ich möchte nicht und ich werde auch nicht in Zukunft der liebe Onkel für die Spieler sein. Dann soll mich ein Verein nicht holen, wenn er das nicht akzeptiert."

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