Und dann so etwas: Beim 2:2 (2:1)-Remis vor 8.000 Zuschauern im Auer Erzgebirgsstadion gelang seinen BVB-„Bubis“ genau das - sie überraschten den Favoriten auf dem falschen Fuß und entführten einen ganz wichtigen Zähler für den Abstiegskampf.
„Ich bin natürlich sehr zufrieden, vor allem mit der Art und Weise, wie wir in Aue aufgetreten sind. Wir haben kaum Chancen zugelassen und haben die Partie über die gesamte Dauer gut kontrolliert“, freute sich Schneider über das starke Spiel seiner Jungs, die sich auch durch die beiden zwischenzeitlichen Rückstände nicht aus der Fassung bringen ließen. Skerdilaid Curry (8.) und Najeh Braham (19., Foulelfmeter) hatten die Gastgeber zweimal in Front geschossen, doch Julian Koch (9.) und Marcus Piossek (64.) sorgten mit ihren schönen Toren für die letztendlich absolut verdiente Punkteteilung im Erzgebirge.
Doch es wäre sogar noch mehr drin gewesen: Bereits früh hatte Sebastian Hille den Pfosten getroffen (2.), später verweigerte Schiedsrichter Benjamin Cortus BVB-Kapitän Uwe Hünemeier einen Foulelfmeter. Doch die Dortmunder ließen sich dadurch nicht entmutigen und spielten munter weiter – auch wenn die großen Tormöglichkeiten nach dem Ausgleich ausblieben. „Nachdem uns einige schon abgeschrieben hatten, haben wir in Aue gezeigt, dass wir noch da sind.“, bilanzierte Trainer Theo Schneider vor der knapp achtstündigen Heimfahrt mit dem Bus stolz: „Wir haben ein brutales Programm vor uns. Aber wer in diesem Hexenkessel besteht, kann die kommenden Aufgaben mit Mut angehen.“
Mut dürfte auch die Art und Weise machen, mit der die schwarz-gelbe Zweitvertretung mit den personellen Widrigkeiten umging. So waren Marcel Höttecke und Daniel Ginczek, beide am Freitag bei den Profis auf der Bank, erst neun Stunden vor dem Anpfiff der Partie in Aue angekommen – chauffiert von Dortmunds Co-Trainer Hannes Wolf. „Die Ausgangslage war nicht optimal, zumal wir mit einer Niederlage auf den letzten Platz gerutscht wären“, pustete Schneider nach dem Spiel erleichtert durch, bevor er den Blick nach vorne richtete: „Jetzt gilt es, den Punktgewinn mit einem Heimsieg gegen Erfurt zu bestätigen.“