In Burghausen musste der Offensiv-Allrounder ebenso passen, wie schon beim Heimspiel gegen Holstein Kiel. Immerhin konnte nun aber endlich ermittelt werden, woher die hartnäckigen Probleme bei dem 27-Jährigen rührten. Diagnostiziert wurde ein leichter Bandscheibenvorfall, der die Schmerzen im Adduktorenbereich und den Beinen verursachte. „Ich bin schon froh, das ich Klarheit habe“, zeigte sich Braun unmittelbar nach der Diagnose erleichtert. „Denn jetzt kann die Verletzung bewusster behandelt werden.“ Seit fast zwei Wochen schindet sich der ehemalige St. Paulianer nun schon in der Reha, mindestens ebensoviel Zeit wird noch ins Land gehen, bevor er wieder auf den Platz zurückkehren kann. Doch das nimmt Braun gelassen hin: „So kann ich in Ruhe den Kopf freibekommen und das Vertrauen in meinen Körper zurückgewinnen.“
Etwas Abstand vom Tagesgeschäft zu bekommen, das gibt Braun zu, dürfte ihm dabei kaum schaden. Denn die teilweise heftige Kritik an ihm machte ihm durchaus zu schaffen: „Teilweise hörte es sich so an, als sei ich alleine schuld für die schwachen Leistungen der Mannschaft. Darauf habe ich keinen Bock mehr.“ Zumal sich Braun auf der rechten Mittelfeld-Seite zuletzt nicht richtig aufgehoben fühlte. „Ich kann auf der Position sicher spielen“, sagt er, gibt aber auch zu bedenken: „Dort habe ich einfach zu wenige Bälle bekommen. Ich bin eigentlich nur rumgerannt ohne etwas ausrichten zu können, weil mir die richtige körperliche Verfassung fehlte.“
Sein Selbstvertrauen hat Braun trotz aller Rückschläge in letzter Zeit aber nicht verloren. „Ich habe immer meine Tore gemacht und werde sie auch für den WSV machen“, kündigt er an. Dass die Wuppertaler auch auf seine Treffer angewissen sind, macht ein Blick auf die Tabelle deutlich - für Braun kein ungewohntes Bild. Schließlich musste er schon in der vergangenen Saison einen Abstieg erleben. Mit dem VfL Osnabrück ging es damals von der zweiten in die dritte Klasse. Und an diese Zeit fühlt sich Braun nun erinnert: „Auch in Osnabrück wurden wir immer wieder für unsere Leistungen gelobt, auch wenn keine Punkte dabei herausgesprungen sind. Das darf sich dieses Jahr nicht wiederholen und das habe ich intern auch schon angesprochen.“ Darüber hinaus gelte für seinen Klub ohnehin: „Punkten, punkten, punkten. Damit das rettende Ufer endlich wieder in Sicht kommt.“