Bei einem erschreckend harmlosen und völlig verunsichert wirkenden Gegner siegten die Lila-Weißen ungefährdet mit 4:0 (2:0). Während die Niedersachsen so langsam aber sicher Kurs auf die Aufstiegsränge nehmen, herrschte beim Tabellenschlusslicht aus Wuppertal nach dem Abpfiff die pure Tristesse.
„Der Sieg für den VfL ging auch in dieser Höhe völlig in Ordnung“, musste WSV-Coach Uwe Fuchs nach dem Schlusspfiff eingestehen. „Das einzige Positive ist, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Die Mannschaft ist schließlich völlig auseinander geflogen.“ Erschreckend war vor allem, wie mut- und ideenlos sich die Hausherren von Beginn an präsentierten. Lange Bälle auf den Kopf von Tobias Damm, der, verloren auf weiter Flur, kaum einen davon verarbeiten konnte - mehr viel der Fuchs-Elf nicht ein, die viel zu umständlich agierte, träge umschaltete und in der Abwehr dramatische Lücken erkennen ließ. Bei jedem langen Ball des VfL, bei jedem Konter brach in der Hintermannschaft der Rot-Blauen die totale Konfusion aus.
Zu nutzen wusste dies vor allem Björn Lindemann. Der ehemalige Paderborner, der sich bei den ansonsten recht bieder und keineswegs als Spitzenmannschaft auftretenden Niedersachsen schnell zur alles bestimmenden Person im Offensivspiel aufgeschwungen hat, stürzte den WSV mit seinen blitzgescheiten Pässen und Dribblings von einer Verlegenheit in die nächste. Und auch im Ergebnis spiegelte sich der Klassenunterschied schnell wieder. In der elften Minuten durfte Benjamin Siegert völlig ungehindert zum 1:0 einschieben, in der 37. Minute traf Michael Lejan per Volley-Knaller von der Strafraumgrenze zum vorentscheidenden 2:0. Ausgerechnet ein Ex-Wuppertaler stürzte die Bergischen also schon vor dem Seitenwechsel in tiefste Depressionen.
Was blieb, nachdem Matthias Heidrich und erneut Michael Lejan sogar noch auf 4:0 erhöht hatten, war die Erkenntnis, dass der Klassenerhalt für den WSV in dieser Saison ein ganz, ganz schweres Unterfangen wird. Gegen Osnabrück jedenfalls präsentierte sich die Fuchs-Elf schon wie ein Absteiger.
Wie es nun in den kommenden Tagen weitergeht im Tal bleibt indes abzuwarten. Ungemütlich könnte es jedenfalls nicht nur für die Spieler, sondern auch für Trainer Uwe Fuchs werden. „Wir werden jetzte eine Nacht darüber schlafen und dann die Situation ergebnisoffen analysieren“, kündigte Klub-Boss Friedhelm Runge an.