Nach dem 3:1-Auswärtssieg von Borussia Dortmund II über den SV Waldhof Mannheim hätten die Bilder nicht unterschiedlicher sein können: Auf der einen Seite BVB-Trainer Jan Zimmermann, der ausgelassen mit seinen Spielern einschlug. Auf der anderen Seite Rüdiger Rehm, der erst mit den aufgebrachten Waldhof-Fans am Zaun diskutierte, ehe er seine sichtlich niedergeschlagenen Spieler in einem Kreis versammelte.
Während Rehm im Anschluss bei Magenta Sport mit versteinerten Miene Fragen zum Abstiegskampf beantwortete, Verständnis für seine junge Mannschaft forderte und sich an Durchhalteparolen bediente, grinste sein Gegenüber in die Kamera.
Erst vor einer Woche war Zimmermann noch der gefrustete Trainer. Bei der Heimniederlage gegen Rot-Weiss Essen hat er seine Schützlinge noch hart kritisiert. Viele seien nicht „an die Leistungsgrenze“ gegangen. Sieben Tage später konnte man das nicht behaupten.
„Sie haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Zimmermann bei Magenta Sport und ergänzte: „Man konnte sehen, warum ich kritisch war mit den Jungs.“
Einige Beispiele? Das stark herausgespielte 1:0 nach nur 42 Sekunden durch Julian Hettwer, der Traumschuss von Falko Michels zum 2:0. Aber auch: „Wie wir das 2:1 wegsteckt haben, die zweite Halbzeit dominiert haben und wie wir uns nicht aus der Ruhe haben bringen lassen, als wir lange das 3:1 verpassten.“ Das war übrigens noch so ein fantastischer Distanzschuss, diesmal von Ole Pohlmann.
Zimmermann war davon angetan, dass die jungen Spieler der U23 des BVB angenommen hätten, was besprochen wurde. Erstens: „Jugendspieler zu Herrenspieler zu entwickeln ,heißt auch dafür zu sorgen, dass sie so einfach wie möglich spielen. Wenn ich sie im Training sehe und was sie im Spiel für komplizierte Sachen machen.“ In Mannheim hätte man dagegen gesehen, „wie einfach es sein kann, wenn man geradlinig spielt“
Und zweitens: „Wenn man über die Entwicklung der Spieler spricht, denken viele an Technik und die Offensive“, sagte Zimmermann und betonte: „Bei uns ist es auch die Bereitschaft, das Durchsetzungsvermögen und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Defensiv zu arbeiten. Das war ein großes Thema letzte Woche. Alle haben gezeigt, dass sie ihren Teil dazu beitragen wollen.“
Der Lohn war der erste Sieg seit drei Spielen, der Sprung auf den vierten Platz der 3. Liga und ein großes Lob des Trainers.