0:4 auswärts gegen Unterhaching, 0:5 zu Hause gegen den SC Verl, Kapitän Felix Bastians freigestellt: Auf und abseits des Rasens ging es bei Rot-Weiss Essen in den letzten Tagen chaotisch zu.
Nicht wenige hatten sicherlich befürchtet, dass RWE am Freitagabend bei Borussia Dortmund II weiter in der Abwärtsspirale versinken würde. Sie wurden eines besseren belehrt. Das Team von Christoph Dabrowski zeigte eine starke Reaktion, schlug die Zweitvertretung des BVB verdient mit 2:1.
„Man kann stolz sein auf die Mannschaft“, sagte Dabrowski nach dem Spiel bei Magenta Sport und ergänzte: „Was sie hier für eine Reaktion und Leistung gezeigt hat.“
Was er damit meinte? „Das Spiel von uns war sehr diszipliniert, sehr zweikampfbetont und auch spielerisch gut. Ich glaube, wir sind der verdiente Sieger.“ Und das war natürlich keineswegs eine Selbstverständlichkeit. So sehr hat in den letzten Wochen das Selbstbewusstsein gelitten, so groß war das Ablenkungspotential nach der Freistellung des Kapitäns.
„Nach der Woche muss ich sagen - Chapeau vor der Mannschaft, wie sie hier reagiert hat. Wir sind natürlich überglücklich.“ Die Erleichterung war dem 45-Jährigen anzusehen. „Das hat schon Körner gekostet die letzten Tage. Man hat gesehen, dass das eine Mannschaft ist.“
Das zeigte die Tatsache, dass RWE auch während der Partie einen Rückschlag locker wegsteckte. Der BVB hatte in der 57. Minute per Strafstoß ausgeglichen. Die Antwort folgte eine Zeigerumdrehung später.
Lucas Brumme setzte zu einem Vorstoß über link und flankte. Gleichzeitig war Torben Müsel entschlossen in die Strafraum gezogen, ehe er die Flanke zu erneuten Führung per Kopf im Tor unterbrachte. „Das ist fantastisch“, sagte Dabrowski. „Wie mann dann die Reaktion wieder zeigt. Unfassbar gut herausgespielt, mit dieser Überzeugung.“
Und, dass das RWE eine Mannschaft ist, zeigte auch die Tatsache, dass Bastians’ beide Vertreter zur Stelle waren, als sie gebraucht wurden.
Mustafa Kourouma, der das 1:0 erzwang und hinten eine solide Leistung bot, und Vinko Sapina, der die Kapitänsbinde übernahm. „Ich habe ihn so gesehen, wie ich ihn schon seit elf Spielen wahrnehme“, sagte Dabrowski über den neuen Captain. „Sehr präsent, sehr ballsicher, Organisator vor der Kette und ein Riesen Fighter in der Defensive.“
Genau das Richtige, in chaotischen Zeiten.