Torsten Ziegner machte auch nach der 1:2-Niederlage in Regensburg am Sonntagabend nach außen hin einen entspannten Eindruck. Gegenwind spüre er nicht, sagte der Trainer. Nach dem Spiel zählte der 45-Jährige vor allem seine erfahrenen Spieler an, noch mehr Einfluss auf dem Rasen zu nehmen. Vor einer Woche war noch die Drittligatauglichkeit einiger Akteure in Frage gestellt worden.
Sport-Geschäftsführer Ralf Heskamp nahm seinen Trainer in Schutz und relativierte Ziegners Aussagen aus der Vorwoche am Mikrofon von „Magenta Sport“: „Er wollte den Spielern sicher nicht die 3. Liga absprechen. Das war eher auf die Fitness bezogen, die bei einigen noch nicht bei 100 Prozent liegt.“
Saisonübergreifend sind die Zebras nun seit acht Spielen sieglos. Nur durch Verletzungspech, gute Trainingsleistungen und fehlendes Glück im Abschluss ist der Fehlstart nicht mehr zu erklären, stellte auch Vincent Müller unmissverständlich klar. Der Torhüter sah beim 0:1 mit einem Abpraller nach vorne nicht wirklich gut aus.
„Das war ein dummes Tor. Ich kann mir nicht erklären, warum wir immer in der zweiten Halbzeit aufhören und die Moral fehlt. Aber so reden wir jetzt schon seit fünf Spieltagen. Wir stehen natürlich auch nicht mit null Punkten da, trotzdem ist langsam Druck auf dem Kessel und der erste Dreier muss her.“
Der Keeper weiter. „Jetzt müssen wir die Länderspielpause mal wieder nutzen, um zu gucken, was wir falsch gemacht haben. Zuhause zählen absolut keine Ausreden mehr. Wir müssen gewinnen und einfach mal die Buden vorne machen.“
Zuletzt ließ Ziegner mit Blick auf den Turnaround nichts unversucht und sich immer wieder zu vermehrten Startelfwechseln hinleiten. Die Doppelsechs mit Santiago Castaneda und Niclas Stierlin überzeugte im Jahnstadion ebenso wie Caspar Jander in offensiverer Rolle. Nur die gefährlichen Abschlüsse fehlen.
Ziegners Personalentscheidungen gehen (noch) auf - trotzdem fehlen die Ergebnisse. Ob seine Laune nach dem Spiel gegen Verl ebenso locker bleiben wird, stellt sich in zwölf Tagen heraus. Gelingt auch gegen die Westfalen kein Sieg, dürfte die Stimmung im Umfeld und auf den Tribünen langsam unbequem werden.