Als Sebastian Mai das letzte Mal für den MSV Duisburg in der 3. Liga auf dem Platz stand, glänzte der Innenverteidiger noch als Aushilfsstürmer mit zwei Assists beim 4:0-Heimsieg gegen Zwickau. Dieser liegt nun einen knappen Monat zurück. Seitdem ist der 29-Jährige aufgrund einer Wadenverletzung außer Gefecht und musste somit auch beim Flutlichtspiel am Mittwochabend im Rudolf-Harbig-Stadion bei Dynamo Dresden (0:2) zuschauen.
Dabei wäre der bullige Abwehrspieler so gerne ausgerechnet bei seinem ehemaligen Verein ins Aufgebot von Torsten Ziegner zurückgekehrt. Daraus wurde jedoch nichts, die Entscheidung fiel erst beim Abschlusstraining am Dienstagmorgen.
Hände hatte Mai an alter Wirkungsstätte so einige zu schütteln. Bei seinem Jugendverein erlebte er seine Anfänge im Seniorenfußball. Nach erneuten zwei Jahren bei der SGD und dem Abstieg in die 3. Liga zog es den gebürtigen Dresdener im Sommer zum MSV.
Zu seinem Ex-Klub pflegt der Defensivmann immer noch ein gutes Verhältnis, stand am vergangenen Sonntag im Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund II mit Freunden und knapp 7.000 Dynamo-Anhängern sogar im Gästeblock. Mit seiner Freundin wohnt er noch immer in der Stadt und pendelt einmal die Woche per Direktflug nach Düsseldorf.
„Es ist natürlich schade, dass ich nicht spielen konnte. Ich hatte gehofft, dass ich irgendwie fit werde, weil es natürlich eine besondere Motivation war. Aber es wurde zu knapp, die Vernunft hat am Ende gesiegt“, sagte der Routinier vor dem Spiel am Mikrofon von „Magenta Sport“ und forderte von seinen Mitspielern vor besonderer Kulisse von Beginn an viel Nervenstärke.
Und die bewiesen die Zebras beim Spitzenteam im Osten nur im ersten Durchgang. Zwei Standardgegentore in der zweiten Halbzeit, darunter ein Eigentor von Benjamin Girth, sorgten für die Entscheidung. Nach vorne agierten die Gäste abgesehen vom frühen Lattentreffer durch Julian Hettwer viel zu harmlos und ließen ihre Möglichkeiten in Durchgang eins ungenutzt.
Schon am Samstag im Heimspiel gegen den SC Verl (14 Uhr) könnte Mai dann wieder zur Mannschaft stoßen. Das Ziel der Restsaison bleibt der Sprung in die obere Tabellenhälfte.
Mut machen kann nur die Leistung in den ersten 45 Minuten. „Wir müssen unsere Spiele weiter so ziehen wie zuletzt. Dann machen wir auch den nächsten Entwicklungsschritt“, blickte der 29-Jährige voraus, der von Tobias Fleckstein allerdings zuletzt ordentlich vertreten wurde.