Vier Tage nach dem 1:0-Erfolg im Niederrheinpokal-Viertelfinale beim Regionalligisten Wuppertaler SV wartete auf Rot-Weiss Essen wieder der Liga-Alltag. Die SpVgg Bayreuth hatte den rund 500 Kilometer weiten Weg aus Oberfranken auf sich genommen, um an die Essener Hafenstraße zu reisen.
Nach dem Abpfiff war aber nur bei den Hausherren die Stimmung positiv. RWE besiegte Bayreuth im Aufsteigerduell mit 2:0 (0:0) und baute den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf acht Punkte aus.
Vor 15.297 Fans sorgte Felix Herzenbruch in der 60. Minute – nach einer Freistoßflanke von Oguzhan Kefkir – für das erlösende 1:0 aus Essener Sicht. Acht Zeigerumdrehungen später setzte Sechser Björn Rother mit einem satten Distanzschuss aus über 20 Metern den Schlusspunkt. Weil die Essener defensiv wieder einmal gut verteidigten, reichten die zwei Treffer für einen am Ende verdienten Arbeitssieg.
Für Mentalitätsspieler Herzenbruch war es sein erster Profitreffer im 63. Einsatz. Auf den ersten Blick sah es nach einem Kopfballtor aus, aber bei genauer Betrachtung war es wohl eine Mischung aus Schulter und Kopf.
Im Interview mit Magenta-Sport erklärte der 30-Jährige, der vom Pokal-Spiel in Wuppertal (1:0) eine Schürfwunde über dem Auge davontrug, seine Sichtweise: "Wie man sieht, bin ich noch ein wenig geschädigt vom Pokalspiel am Mittwoch, da dachte ich – Kopf kannst du eh nicht so gut, hau' lieber die Schulter rein – und auf einmal ist er drin."
Wenn Herzenbruch trifft, dann ausschließlich an der Hafenstraße. Alle fünf Tore für RWE schoss der gebürtige Wuppertaler vor heimischem Publikum. "Ich weiß nicht warum – ich habe ja schon ein paar Tore hier an der Hafenstraße geschossen – aber ich laufe immer zur Haupttribüne. Einen einstudierten Torjubel gibt es nicht bei mir", betonte der robuste Verteidiger anschließend.
Da wird man natürlich ein bisschen gekitzelt vom Trainer. Jetzt habe ich es ihm bewiesen und da freue ich mich natürlich riesig. Jetzt brauche ich mir die Kacke von ihm nicht mehr anhören.
Felix Herzenbruch.
Dass ausgerechnet Cheftrainer Christoph Dabrowski an einem Trainingstag vor dem Spiel das Gespräch mit dem Routinier suchte und sich erkundigte, ob "er denn auch mal ein Tor schießen" werde, ließ der Innenverteidiger nach seinem Premierentor nicht unbeantwortet. Er sagte scherzhaft: "Da wird man natürlich ein bisschen gekitzelt vom Trainer. Jetzt habe ich es ihm bewiesen und da freue ich mich natürlich riesig. Jetzt brauche ich mir die Kacke von ihm nicht mehr anhören."
Klar, die Laune war gut bei Felix Herzenbruch und allen RWE-Fans – nach dem zweiten Heimdreier in Folge.