Die Mitglieder des MSV Duisburg schauen seit Wochen gespannt auf den 22. März. Denn in zweieinhalb Wochen werden auf der Jahreshauptversammlung im Theater am Marientor (18 Uhr) die Weichen für die Zukunft gestellt.
Während sportlich nach dem 3:2-Sieg in Oldenburg vieles auf den Klassenerhalt und eine ruhige Restsaison in der 3. Liga hindeutet, ist die baldige Neubesetzung des wichtigsten Postens im Verein das große Thema in Meiderich.
Der amtierende MSV-Chef Ingo Wald hatte sein Team bereits vor einigen Wochen vorgestellt. An seiner Seite stehen Ulf Schott, Uwe Struck, Robert Komossa sowie Udo Steinke. Am Donnerstag meldete sich erstmals auch die Oppositionsgruppe zu Wort.
An der Spitze des Teams steht Helmut Sandrock. Der einstige DFB-Funktionär führt den Revierklub bereits von 2000 bis 2002 und setzt in Sachen sportlicher Kompetenz auf den ehemaligen Duisburger Hans Sarpei. Die Opposition möchte Aufbruchstimmung entfachen und einen Neuanfang einleiten.
Torsten Ziegner wurde auf der Pressekonferenz vor dem Oldenburg-Spiel Ende der Woche auf die Personalie angesprochen. Den Ex-Schalker kennt der MSV-Trainer in erster Linie durch seine Präsenz „aus Presse, Funk und Fernsehen“ und hat mit Blick auf die Wahl bereits eine Präferenz:
„Es ist angekommen und ich habe es wertfrei zur Kenntnis genommen, mehr aber auch nicht. Wir haben uns im Trainerteam, nicht mit der Mannschaft ausgetauscht. Bewerten kann ich es nicht. Es wird eine demokratische Abstimmung, in der die Mitglieder die Chance haben denjenigen zu wählen, dem sie mehr vertrauen.“
Ob mit Wald oder Sandrock: das mittelfristige Ziel bleibt die zweite Liga
Fest steht, beide Kandidaten gehen mit einer gewissen Last ins Votum. Wald (seit 2015 im Amt und vorher bereits Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied) hat viel für den MSV geleistet, aber viel zu lange an Ex-Sportdirektor Ivica Grlic festgehalten, was beinahe mit dem Absturz in die Viertklassigkeit geendet wäre.
Während Sandrocks erster Amtszeit rutschten die Zebras – auch durch einige Fehlentscheidungen im sportlichen sowie im Sponsoring-Bereich - aus dem internationalen Geschäft in die Zweitklassigkeit ab. Viele Fans sind zwar froh, dass sich eine zweite Gruppe gebildet hat, das Credo zur Besetzung mit Sandrock, Sarpei und Co. sorgt in den Foren und sozialen Medien für viel Kritik und Skepsis im Vorfeld.
Welches Team am Ende auch immer die Nase vorne haben wird. Den angekündigten Worten müssen schnell Taten folgen, damit der MSV vielleicht eines Tages trotz finanzieller Schieflage wieder in der zweiten Liga spielt und sich Walds Mission bis 2025 bewahrheitet. Denn ein „Weiter so“ kann es beim MSV Duisburg aufgrund der jüngsten Entwicklung nicht mehr geben.