Am Sonntagmorgen kam es zu hässlichen Szenen in Gelsenkirchen. Bei einer Massenschlägerei unter Fußballfans vor einem Vereinsheim des FC Schalke 04 sind mindestens vier Menschen schwer verletzt worden.
Mehrere hundert Schalke-Fans hätten sich am frühen Sonntagmorgen vor dem Heim getroffen, um in Bussen zum Bundesliga-Spiel bei Union Berlin zu fahren, teilte die Polizei mit. Plötzlich seien mindestens 100 gewaltbereite Menschen aufgetaucht, die vermutlich aus dem Umfeld der Fanszene von Rot-Weiss Essen sowie Borussia Dortmund stammten.
Vor dem Spiel von RWE gegen Borussia Dortmund II am Nachmittag (ab 14 Uhr) hat sich der Essener Vorstandsvorsitzende Marcus Uhlig zum Vorfall geäußert. "Wir sind vor dem Spiel von der Polizei informiert worden. Mehr wissen wir auch nicht. Wir stehen im Austausch mit der Polizei. Da werden jetzt die Ermittlungen aufgenommen", erklärte Uhlig bei Magenta Sport. "Am Ende des Tages ist es wieder einmal eine schwachsinnige Aktion. So etwas braucht kein Mensch."
Ob es sich um Hooligans oder Ultras handelte, war nach Angaben eines Polizeisprechers noch unklar. Bei der Massenschlägerei seien ein Baseballschläger und andere Schlagwerkzeuge eingesetzt worden.
Als die Polizei eintraf, waren die Angreifer bereits verschwunden. Unter den Verletzten sei auch ein Busfahrer. Die Polizei ermittele nun wegen Landfriedensbruch sowie gefährlicher Körperverletzung. Ermittelt werde auch, inwieweit der Angriff geplant gewesen sei, sagte der Polizeisprecher. Es sei jedoch eher unwahrscheinlich, dass sich rund 100 gewaltbereite Menschen an einem Sonntagmorgen zufällig in einem Gewerbegebiet träfen.
Derweil hatte Schalke den Vorfall schon am Morgen gegenüber der WAZ bestätigt und mit einer Stellungnahme reagiert. "Nach den uns aktuell vorliegenden Informationen hat es heute Morgen, kurz vor der Abreise in Richtung Berlin, einen gezielten Angriff auf Fans des FC Schalke 04 gegeben. Schalke 04 verurteilt, wie u.a. im Leitbild festgehalten, jede Form von Gewalt und wünscht den Verletzten eine vollständige Genesung", hieß es von den Königsblauen. "Die Busse sind unterdessen auf dem Weg, um die Mannschaft beim Auswärtsspiel gegen Union Berlin zu unterstützen." (mit dpa)