Nach dem 0:1-Pausenrückstand waren unter den meisten der 9.077 Zuschauer wieder laute Pfiffe zu hören, nach den 90 Minuten wusste kaum ein Fan beim Verlassen der Schauinsland-Reisen-Arena so recht, ob man sich über den gewonnenen Punkt freuen oder ärgern sollte.
Zwar konnte der MSV Duisburg in der 3. Liga gegen Viktoria Köln auch das sechste der vergangenen sieben Drittligaspiele nicht gewinnen, immerhin erzielte die Ziegner-Elf erstmals seit drei Wochen wieder ein Tor und konnte den Abstand auf die Abstiegszone somit auf vier Zähler vergrößern.
„Wir haben die Schallmauer von 15 Punkten durchbrochen. Der Punkt ist nicht mehr wert, als dass wir unser Konto etwas aufbessern konnten“, sagte Torsten Ziegner mit einem zwinkernden Auge und lobte vor allem den Auftritt in den zweiten 45 Minuten. „Die Reaktion in der zweiten Hälfte war richtig gut. Wir haben uns schon in der Trainingswoche nicht mit Widerständen und Rückschlägen befasst, sondern wollten als Mannschaft auftreten. Genau das haben wir getan.“
Obwohl die Viktoria das Geschehen im ersten Durchgang weitgehend bestimmte und nach dem Tor von Jamil Siebert durchaus höher hätte in Führung gehen können, kämpften sich die Zebras noch einmal zurück. Nach dem Ausgleichstor von Aziz Bouhaddouz nach 61 Minuten war es ein offenes Spiel mit Druckphasen auf beiden Seiten.
Ziegner hatte nach den Pfiffen in Wuppertal per Videobotschaft extra noch an die Fans appelliert, dass man das Spiel nur gemeinsam erfolgreich gestalten könne. „Sie standen in der Phase nach dem 1:1 bei jedem gewonnen Zweikampf lautstark hinter uns. Das hat uns gepusht“, bedankte sich der Trainer.
Mai sieht einen Punktgewinn, der Mut macht
Und doch hatten die Duisburger am Ende das nötige Glück – auch, weil Sebastian Mai mit einer starken Rettungsaktion den späten Kölner Siegtreffer verhinderte. „Wir haben vieles von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es hätte am Ende auch ins Auge gehen können. Aber wir haben eine starke Willensleistung gezeigt. Das macht uns Mut“, sagte der Innenverteidiger und blickte bereits auf das kommende Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden.
Leichter wird es nicht, denn die Mannschaft von Markus Kauczinski steht trotz der Niederlage beim TSV 1860 München auf Platz drei. Gegen die Top-Teams der 3. Liga war für den MSV in dieser Saison noch nichts zu holen.