Auch wenn der MSV Duisburg zuletzt eine bittere 1:4-Pleite gegen 1860 München einstecken musste, lässt sich nach den ersten sieben Drittliga-Spieltagen festhalten: Die Zebras zeigen in dieser Saison ein anderes Gesicht, haben sich gegenüber dem Vorjahr stark verbessert. Eines jedoch hat sich nicht verändert: Das Team von Trainer Torsten Ziegner wird weiterhin vom Verletzungspech verfolgt.
Neben Rolf Feltscher (Innenbandriss Knie), Leroy Kwadwo (Hüftverletzung) und Marvin Knoll (Wadenzerrung) erwischte es in den ersten Saisonwochen Alaa Bakir (Meniskusriss) und Caspar Jander (Bänderriss). Und zuletzt gesellte sich der verheißungsvoll gestartete Neuzugang Benjamin Girth (Schultereckgelenksprengung) zu den ohnehin schon zahlreichen Langzeitverletzten. "Das sind Dinge, die wir nicht beeinflussen können. Es sind alles verschiedene Verletzungen, da sind keine Muster zu erkennen", sagte Ziegner vor dem Heimspiel gegen Dynamo Dresden am Sonntag (13 Uhr, RS-Liveticker). "Das ist für uns sehr bitter und tut mir vor allem für die Jungs leid. Sie sind nämlich sehr wichtig für uns und waren zum Zeitpunkt ihrer Verletzungen in einer sehr guten Verfassung."
MSV Duisburg: Jander noch acht bis zehn Wochen raus
Immerhin eine gute Nachricht aus dem Personallager: Torhüter Vincent Müller, der in München krank fehlte, ist auf dem Weg der Besserung. Der 22-Jährige wird am Freitag im Mannschaftstraining zurückerwartet und ist gegen Dresden laut Ziegner "wahrscheinlich wieder dabei".
Weniger positive Neuigkeiten gibt es zu Jander. Das 19 Jahre alte Mittelfeldtalent hatte sich mit überzeugenden Auftritten ins Team gespielt, sich dann allerdings einen Bänderriss zugezogen. Inzwischen ist entschieden worden, dass Jander konservativ behandelt wird. Acht bis zehn Wochen werden laut Ziegner vergehen, ehe Jander wieder einsatzfähig ist. Damit dürfte das Mitte November endende Pflichtspieljahr für ihn gelaufen sein, "bestenfalls kehrt er vor dem Ende der Hinrunde ins Mannschaftstraining zurück", hofft Ziegner.
Seine Stelle in der Mittelfeldzentrale neben Marvin Bakalorz nahm zuletzt Marlon Frey ein. Doch viele Argumente für einen erneuten Startplatz konnte der 26-Jährige in München nicht sammeln. "Das weiß er selbst, aber unser zentrales Mittelfeld war insgesamt nicht gut. Wir haben darüber gesprochen, die Jungs wissen, das sie es besser können", sagte Ziegner.
Neben Frey ist der defensiver ausgerichtete Niclas Stierlin ein Kandidat gegen Dresden, der 22-Jährige wartet noch auf seinen ersten Startelfeinsatz. Das gilt auch für Neuzugang Jonas Michelbrink, der zuletzt erstmals zum Kader gehörte. Der von Hertha BSC II verpflichtete 21-Jährige ist ähnlich wie Jander mit mehr Spielwitz und Offensivdrang ausgestattet. Doch er ist noch keine Option für die erste Elf. "Jonas entwickelt sich gut. Er versteht unser Spiel immer besser und zeigt seine Klasse, hat aber im körperlichen Bereich Nachholbedarf", erklärte Ziegner. Es gehe darum, den früheren U-Nationalspieler behutsam heranzuführen. "Er braucht noch ein paar Tage."
Etwas weiter ist Phillip König. Aufgrund einer langwierigen Corona-Infektion startete der Stürmer mit Trainingsrückstand in die Saison, wurde bisher viermal eingewechselt. "Er rutscht durch den Ausfall von Benjamin Girth ein Stück weiter nach vorne", sagte Ziegner über den 22-Jährigen. König könne inzwischen auch über längere Zeit spielen, naheliegender scheint dennoch, dass Routinier Aziz Bouhadodduz im Sturmzentrum beginnt und im Laufe der zweiten Hälfte von König abgelöst wird. "Unsere Stürmer betreiben einen hohen Aufwand und müssen nicht zwingend über 90 Minuten gehen. Dafür können wir ja fünfmal wechseln."