Noch vor wenigen Monaten war die Stimmung beim MSV Duisburg am Tiefpunkt. Versager-Banner hingen an der Tribüne. „Wir sind Duisburger und ihr nicht“, riefen die aktiven Fans beim Niederrheinpokal-Aus in Straelen in Richtung der Spieler, die zu großen Teilen am Freitagabend die neue Drittligasaison beim VfL Osnabrück eröffneten.
„Die Einstellung hat gestimmt. Wir sind auf dem richtigen Weg“, blickte Torsten Ziegner nach dem Spiel voraus. „Hauptsache wir haben uns nicht abschlachten lassen“, sagte ein MSV-Anhänger vor den Stadiontoren. Nach zwei Jahren Abstiegskampf schätzen die Fans die Situation realistisch ein. Kämpferische Auftritte wie an der Bremer Brücke können die Herzen der Anhänger schnell zurückerobern.
„Es wird auf Dauer nicht helfen, dass nur der Auftritt stimmt, sondern wir brauchen auch Ergebnisse“, weiß natürlich auch Ziegner. Als der Trainer schon zur Presse sprach, holten sich die Spieler den Beifall aus der Kurve ab. Schnell wurde der Mannschaft unmissverständlich mitgeteilt, um was es in exakt zwei Wochen geht, wenn am 5. August Rot-Weiss Essen in der Schauinsland-Reisen-Arena zu Gast ist.
Zwei Testspiele zur Vorbereitung auf RWE
Mit den üblichen Hass-Gesängen verabschiedeten die MSV-Fans ihre Mannschaft in die Kabine. „Das war ein klares Zeichen der Fans an die Mannschaft. Sie waren mit dem Auftreten insgesamt zufrieden“, erkannte nicht nur Ziegner. Auch der neue Abwehrchef Sebastian Mai war von der Stimmung angetan. „Das war sehr stark. Die Gästefans in Osnabrück zu hören, ist nicht leicht. Ich freue mich auf das Spiel gegen Essen. Es wird voll, die Atmosphäre in unserem Stadion wird hervorragend. Das wird geil.“
Auf dem Weg zur Vorbereitung auf das Derby wird der MSV Duisburg am kommenden Pokal-Wochenende noch zwei Testspiele bestreiten. Am Donnerstag (19 Uhr) geht es zunächst zum Bezirksligisten VfL Tönisberg, am Freitag ist zur selben Zeit der Regionalligist SV Lippstadt am Trainingszentrum an der Westender Straße zu Gast. Um den kommenden Gegner zu beobachten, schaute Ziegner am Samstag an der Hafenstraße vorbei. Beim RWE-Heimdebakel gegen den SV Elversberg wird der 44-Jährige seine Schlüsse gezogen haben.