Lange sah es so aus, als würden sich die Zebras mit einem Punkt belohnen. Im Eröffnungsspiel der neuen Drittligasaison hielten dezimierte Meidericher bis zur Schlussphase gut dagegen. Doch Sven Köhler zerstörte mit seinem Traumtor zum 1:0-Endstand die Hoffnungen der 1.400 mitgereisten MSV-Anhänger.
Gerade mal fünf Feldspieler nahmen am Freitagabend auf der dünn besetzten Duisburger Bank Platz. Der Grund: Rudolf Ndualu, Marvin Knoll, Tobias Fleckstein und Joshua Bitter mussten sich kurzfristig krankmelden und traten die Reise nach Niedersachsen nicht mit an. Somit bot Torsten Ziegner Neuzugang Marvin Senger in der Innenverteidigung neben Sebastian Mai auf, Marvin Ajani verteidigte hinten rechts und Casper Jander begann im zentralen Mittelfeld.
Knapp 15.000 Zuschauer im fast ausverkauften, stimmungsvollen Stadion an der Bremer Brücke sahen von Beginn an das erwartet hektische Spiel. Schon nach acht Minuten waren zwei MSV-Akteure verwarnt. Die besseren Chancen hatten zunächst die Gastgeber. Ba-Muaka Simalaka prüfte Vincent Müller mit einem Freistoß aus gut 20 Metern (14.). Wenig später traf der Osnabrücker per Seitfallzieher zum 1:0, das Schiedsrichter Patrick Hanslbauer wegen Abseits allerdings schnell wieder aberkannte (17.).
MSV: Müller – Ajani, Mai, Senger, Kölle – Frey, Bakalorz, Jander – Bakir (46. Ekene), Stoppelkamp (89. Wild) – Bouhaddouz (84. Pusch).
Schiedsrichter: Patrick Hanslbaur
Zuschauer: 14.256
Gelbe Karten: Mai (6.), Stoppelkamp (8.), Putaro (46.), Ajani (53.), Bakalorz (89.).
Tor: 1:0 Köhler (82.)
Die Zebras brauchten eine Weile, um in der Partie anzukommen und überstanden die erste Druckphase der Hausherren ohne Gegentreffer. Nach 25 Minuten hatte Aziz Bouhaddouz plötzlich die Führung auf dem Fuß, doch der Stürmer scheiterte aus kurzer Distanz an VfL-Keeper Philipp Kühn. Auf der Gegenseite kratzte Müller einen gefährlichen Kopfball von Robert Tesche aus dem rechten Eck (34.). Trotz eines leichten Übergewichts für die in den ersten 45 Minuten glücklosen Lila-Weißen ging es ohne Tore in die Kabine.
Nach 55 Minuten wurde es im Heimblock aufgrund eines medizinischen Notfalls plötzlich still. Der Notarzt musste einen Osnabrücker Fan behandeln, der jedoch schnell stabilisiert werden konnte. Fast zeitgleich tauchte Tesche nach einer Ecke völlig frei im Fünf-Meter-Raum auf und köpfte knapp am rechten Pfosten vorbei (55.). Die Gastgeber machten da weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten und waren sogar noch einen Tick gefährlicher als vor dem Seitenwechsel. Die Zebras waren bemüht, das 0:0 zu halten und hofften bis zum Schluss auf den Lucky Punch. Moritz Stoppelkamp versuchte es noch einige Male aus der Distanz - ohne Erfolg.
Mit Anbruch der letzten zehn Minuten drehte der VfL noch mal richtig auf. Müller verhinderte den Rückstand mit zwei starken Paraden. Nach 82 Minuten passierte es dann doch noch. Sven Köhler versetzte die Bremer Brücke mit einem Traumtor aus 25 Metern aus halbrechter Position in ein Tollhaus und sorgte für die verdiente Führung. Bitter für den MSV, der damit ohne Punkte zurück an die Wedau fahren musste. Für die Zebras steht nach dem Pokal-Wochenende das Highlight-Spiel gegen Rot-Weiss Essen an.