Seit dem Vorbereitungsstart vor zwei Wochen ist beim MSV Duisburg wieder Euphorie zu spüren. Dass die Fans die verkorkste Saison längst abgehakt haben und optimistisch nach vorne blicken, war auch im Rahmen des dritten Duisburger Testspiels gegen Preußen Münster zu spüren. 1.500 Zuschauer strömten am Freitagabend an die Westender Straße, um sich einen Eindruck von der Mannschaft zu machen. Am Ende stand es 1:1.
Vor allem mit dem Spiel gegen den Ball war MSV-Trainer Torsten Ziegner vor einer Woche in Hannover (2:5) noch weniger einverstanden. Gegen den Regionalligisten funktionierte das Anlaufen deutlich besser. „Wir haben den Gegner gut gepresst. Das war im Ansatz gut. Allerdings war auch auffällig, dass wir noch nicht die Spritzigkeit haben, um die Situationen mit einem sicheren Ballgewinn zu Ende zu bringen und daraus Kapital zu schlagen“, resümierte Ziegner und spielte damit auf die vielen Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne an.
Bouhaddouz musste mit Kopfbeschwerden passen
Genau daran möchte der 44-Jährige bis zum Saisonstart in drei Wochen weiter arbeiten. Beim Auftaktspiel unter Flutlicht in Osnabrück werden Frische, Athletik und Standfestigkeit über die gesamten 90 Minuten vonnöten sein. „Wir müssen in der Lage sein, immer mitzugehen. Wir sind gegen eine gute Preußen-Mannschaft nicht eingebrochen“, sagte Ziegner, der nach Ballverlusten und vergebenen Torchancen eine gute Körpersprache seiner Spieler wahrgenommen hat. „Am Ende freue ich mich natürlich für die Mannschaft, dass wir noch das 1:1 gemacht haben und nicht wieder als Verlierer vom Platz gegangen sind.“
Auffällig: In beiden Halbzeiten, die mit Ausnahme von Marlon Frey und Neuzugang Marvin Senger mit unterschiedlichem Personal bestritten wurden, agierten die Zebras ohne echte Spitze, was auch dem Fehlen von Aziz Bouhaddouz geschuldet war. Der Marokkaner war am Mittwoch im Training Kopf an Kopf mit Tobias Fleckstein aneinander gestoßen. „Er hatte noch Beschwerden. Die Ärzte haben empfohlen, dass er nicht spielt“, sagte Ziegner. Der zweite vermeintliche Stammspieler, der am Freitagabend nicht dabei sein konnte, war Marvin Knoll. Der Defensivmann verweilte bei seiner Frau im Krankenhaus. Beide wurden im Laufe des Abends zum zweiten Mal Eltern.