Borussia Dortmund II befindet sich derzeit in der 3. Liga im freien Fall. Die fünfte Niederlage hintereinander wirkt sich inzwischen auch tabellarisch aus. Die U23 des BVB befindet sich nach 31 Spieltagen nur noch auf dem elften Tabellenplatz. Erklärbar, meinte BVB II-Trainer Enrico Maaßen nach dem Spiel.
Man müsse jedes Spiel einzeln betrachten, sagte Maaßen. In keinem der fünf Spiele habe sein Team als Verlierer vom Platz gehen müssen. Wenn man das Spiel gegen Türkgücü München ausnehme, bei dem man sich wirklich schwer getan habe, habe seine Mannschaft nicht enttäuscht. Auch nicht gegen Eintracht Braunschweig: „Wir wissen auch in dieser Liga, wie wichtig es ist, dass es lange 0:0 steht oder dass man selbst in Führung geht. Man hat dann auch gesehen, dass Braunschweig in der zweiten Halbzeit noch einige Gelegenheiten bekommen hat, weil wir öffnen mussten. Aber in der Summe haben die Jungs wirklich alles gegeben“, sagte Maaßen. „Deshalb von mir ein Kompliment. Aber es ist trotzdem ärgerlich, in Unterzahl einen Standard zu bekommen und es deswegen zu verlieren.“
Zur Wahrheit zählt aber auch, dass seine Mannschaft gegen die gut organisierten Braunschweiger kaum Mittel gefunden hat, sich eigene Torchancen zu erarbeiten. In der zweiten Halbzeit gab es keine einzige. „Klar geht der Sieg dann auch in Ordnung“, gab Maaßen zu. „Aber wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die um den Zweitligaaufstieg spielt. Und wir sind ein Aufsteiger. Das darf man nicht vergessen.“ So reichte den Braunschweigern das Tor von Maurice Multhaup nach 26 Minuten zum Sieg.
Außerdem, und da hat der 38-Jährige Recht, habe seine Mannschaft in den vergangenen Monaten zahlreiche personelle Abgänge zu verzeichnen gehabt. Unterschiedsspieler für die 3. Liga wie Ansgar Knauff, Tobias Raschl oder Steffen Tigges sind nicht mehr dabei. Phasenweise haben auch Antonios Papadopoulos oder zuletzt Lennard Maloney im Bundesligateam ausgeholfen.
Er wolle nicht nach Ausreden suchen, aber: „Wenn man auch mal daran erinnert, wen wir jetzt schon abgegeben haben, die jetzt in der 1. Bundesliga spielen. Wenn man daran erinnert, wer heute vielleicht auch nicht auf dem Feld steht: Marco Pasalic, der sich wieder schwer verletzt ist und ein absoluter Schlüsselspieler ist, Immanuel Pherai, der nicht dabei war …“, zählte Maaßen auf. Auch die Routiniers wie Franz Pfanne und Niklas Dams seien zwischendurch ausgefallen.
Zudem: „Man muss auch sehen, gegen wen man verloren hat. Da waren auch ein paar wirklich gute Mannschaften dabei. Und ich glaube auch, dass es ein Stück weit erklärbar ist, ohne nach Ausreden zu suchen. Wir haben viel Qualität abgegeben, wir haben auch Qualität in die U19 nach unten abgegeben haben, wie Coulibaly oder Bradley (Fink, die Red.), der schon viele Spiele bei uns gemacht hat. Es ist so, dass wir Spieler nach oben abgeben, die dann oben auf der Bank sitzen. Das heißt, dass uns viel Stabilität zwischendurch auch im Defensivverbund gefehlt hat.“
Damit kommt das Team natürlich auch seinem Auftrag als Ausbildungsmannschaft nach. Somit sei die Niederlagenserie ein Stück weit erklärbar. Maaßen: „Und dennoch sind wir in der Lage gewesen, jedes dieser Spiele zu gewinnen.“ Sorgen um den Klassenerhalt muss sich in Dortmund sieben Spieltage vor dem Ende der Saison dennoch niemand machen. Vor dem ersten Abstiegsplatz hat die U23 des BVB dreizehn Punkte Vorsprung.