Mit seiner Einwechslung vor zwei Wochen beim 5:2-Sieg der U23 des BVB beim SC Freiburg II avancierte Abdoulaye Kamara zum jüngsten Drittligaspieler aller Zeiten in Deutschland. Der erst 16-jährige Mittelfeldspieler wurde erst im Juli von Sportdirektor Michael Zorc aus der Jugendakademie von Paris St. Germain verpflichtet.
Am Sonntag bekamen ihn die BVB-Anhänger erstmals im eigenen Stadion zu Gesicht. Zuvor lief er auch am vergangenen Mittwoch bei der bislang einzigen Saisonniederlage beim VfL Osnabrück für die BVB-Zweitvertretung auf.
An der Bremer Brücke spielte er 18 Minuten, in Freiburg drei und gegen den MSV Duisburg knapp zehn. Dortmund II-Trainer Enrico Maaßen will ihn langsam aufbauen. „Für Abdoul ist es super, dass er jetzt mal eine ganze Woche bei uns dabei war. Er war ja in der Vorbereitung bei den Profis- auch weil er spät zu uns kam und bei den Profis viele EM-Rückkehrer noch nicht da waren“, erklärte Maaßen.
Ursprünglich sei geplant gewesen, dass der Guineer von Anfang an bei der U23 trainiert. „Deswegen war er bislang nicht so viel mit uns zusammen und das dauert noch ein bisschen, bis er reinfindet.“ Maaßen warnt vor überzogene Erwartungen an sein Juwel: „Man darf nicht vergessen: Der Junge ist 16 Jahre alt. Er ist jetzt schon der jüngste Spieler aller Zeiten, der je in der 3. Liga gespielt hat. Wir haben gegen Duisburg in ein paar Situationen gesehen, dass er ein Riesenpotenzial besitzt.“
In der Tat hatte der Mittelfeldspieler in den wenigen Minuten einige gute Szenen, sowohl mit dem Ball am Fuß, als auch im Passspiel.
"Kamara hat zwar nur zehn Minuten gespielt, aber schon gezeigt, was in ihm steckt. Man hat gesehen, wozu er in der Lage ist. Wir werden ihn behutsam weiterentwickeln und hoffentlich beim BVB noch viel Freude an ihm haben"
Ingo Preuß
Auch BVB-Teammanager Ingo Preuß war angetan von dem 16-Jährigen. „Das war für mich ein ganz wichtiges Spiel. Eine Niederlage gegen Duisburg hätte uns aus der ganzen Euphorie-Welle gebracht. Kamara hat zwar nur zehn Minuten gespielt, aber schon gezeigt, was in ihm steckt. Man hat gesehen, wozu er in der Lage ist. Wir werden ihn behutsam weiterentwickeln und hoffentlich beim BVB noch viel Freude an ihm haben“, freute sich Preuß.
Das hofft auch Maaßen, der aber die Erwartungen bremst: „Wir werden ihn „step-by-step aufbauen. Man kann auch noch nicht absehen, wie lange die Kraft reicht. Wir werden das peu à peu steigern. Gegen den MSV hat er das sehr gut gemacht, als er reinkam.“
BVB-Cheftrainer Marco Rose, der ebenfalls im Stadion war, wird es sich notiert haben.