Trotz der zweiten Testspielniederlage sah Pavel Dotchev im Endspurt der Sommervorbereitung vor allem in der zweiten Halbzeit einen bestimmenden Auftritt seiner Mannschaft, die nach langer Zeit mal wieder ein Standardtor erzielte. Wie angekündigt setzte der Deutsch-Bulgare im ersten Durchgang vor allem auf die Spieler, die in der kommenden Drittligasaison wohl eher weniger zum Einsatz kommen werden. „Bei der Aufholjagd in der zweiten Halbzeit war viel von dem da, was man braucht. Ich freue mich, dass die Mannschaft diesen Willen hat. Nur das Ergebnis stimmte am Ende nicht“, resümierte der Trainer.
In den ersten 45 Minuten allerdings häuften sich dafür die Fehlerketten im Defensivverbund. Abstimmungsschwierigkeiten, viel zu große Abstände und unzählige verlorene Laufduelle - die Defizite waren nicht von der Hand zu weisen, für Dotchev nach Abpfiff aber auch leicht zu erklären. Gerade in der Zentrale stellte der 55-Jährige mit Darius Ghindovean und Niclas Stierlin (Doppelsechs) sowie Tobias Fleckstein und Sidney Obissa (Innenverteidigung) vier Spieler auf, die so noch nie zuvor zusammengespielt haben.
Stoppelkamp und Bouhaddouz auffällig müde
Gerade Obissa wirkte phasenweise etwas unsicher. Der 21-jährige Innenverteidiger gehört dem französischen Zweitligisten AC Ajaccio und ist derzeit als Testspieler an der Westender Straße zu Gast, um sich für die nächste Spielzeit einen neuen Klub zu suchen. „Er hat mir insgesamt gut gefallen und bleibt noch bis Samstag hier. Ich weiß nicht, was mit ihm ausgemacht wurde. Er ist ein interessanter Spieler, den man eher perspektivisch sehen muss“, erklärte Dotchev und ließ die Zukunft des 1,90 Meter großen Verteidigers somit offen.
Der neue Stamminnenverteidiger könnte dagegen noch vor dem Schauinsland-Reisen-Cup am kommenden Samstag präsentiert werden. Das ließ der Trainer bereits am vergangenen Wochenende durchklingen. Zwei Spieler, die in den kommenden Tagen ausreichend regenerieren müssen, sind Aziz Bouhaddouz und Moritz Stoppelkamp. Beide konnten anders als am Samstag gegen Köln keine Akzente setzen. „Wir haben am Montag intensiv trainiert. Man sieht, dass sie momentan einfach müde sind“, sagte Dotchev über seine wichtigsten Spieler.