1:5 gegen Ingolstadt und 2:6 gegen Wuppertal. Der MSV Duisburg hat sich innerhalb weniger Tage zweimal nach einer Führung blamiert und jeweils in den zweiten 45 Minuten schlichtweg abschießen lassen. Dabei wollten die Zebras nach dem geschafften Klassenerhalt eigentlich befreit aufspielen und die verkorkste Saison versöhnlich beenden. „Es ist unerklärlich, wie sich die Mannschaft momentan verhält“, gab MSV-Trainer Pavel Dotchev nach dem Debakel im Stadion am Zoo zu Protokoll. Das Hauptproblem sah der 55-Jährige, wie so oft in der jüngeren Vergangenheit, in der wackligen Defensive.
„Es ist immer das Gleiche. Wir verteidigen schlecht und bekommen viel zu einfache Gegentore. Der Gegner muss nicht viel machen, um zu treffen“, monierte Dotchev. Der Deutsch-Bulgare gab allerdings auch zu, dass Stefan Velkov (erster Startelfeinsatz nach dreimonatiger Verletzungspause) und Tobias Fleckstein (lange nur Ergänzungsspieler) noch nie nebeneinander im Abwehrzentrum aufliefen und die Abläufe des anderen in einem Pflichtspiel erst kennenlernen mussten.
Eingespielte Viererkette? Fehlanzeige
Durch die anhaltende Verletzungsproblematik (am Mittwoch fehlte beispielsweise Dominik Schmidt) ist der Trainer auch immer wieder zu Änderungen in der Innenverteidigung gezwungen. „Es kommen einige Sachen zusammen. Wir haben nicht diese Spielertypen, die das bedingungslos verteidigen. Dann kommt so etwas zustande. Der Gegner steht tief und kontert uns aus. Das ist eine Verkettung von Fehlern“, kritisierte Dotchev weiter, dessen Mannschaft nur wenige Sekunden nach Abpfiff wortlos in den Katakomben verschwand.
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Dabei war das deutliche Ausscheiden nach dem ersten Drittel der Partie keineswegs vorherzusehen. Bis zur 30. Minute kontrollierte der MSV das Geschehen komplett, verpasste es allerdings, nach der durch ein Wuppertaler Eigentor entstandenen Führung einen zweiten Treffer nachzulegen. Dotchev: „Von jetzt auf gleich haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Es ist einfach traurig. Ich schäme mich für die Leistung, die wir im Moment bringen.“
Nach dem Spiel in Meppen am kommenden Samstag kann hinter die unterirdische Spielzeit des MSV Duisburg dann endgültig ein Haken gesetzt werden. Es steht außer Frage, dass im Sommer vieles hinterfragt und rückblickend knallhart analysiert wird.