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Fascher bringt die Kogge auf Kurs

Rostock: Fascher bringt die Kogge auf Kurs
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Drei Spiele, drei Siege, die Spitze in Sichtweite: Unter dem "fußballverrückten" Trainer Marc Fascher hat Drittligist Hansa Rostock wieder das Siegen gelernt.

Das Arbeiten in schwieriger Umgebung liegt bei Hansa Rostocks Trainer Marc Fascher offenbar in der Familie. Sein Onkel Horst gründete 1962 auf St. Pauli den weltberühmten Star-Club und gilt heute als Legende auf dem Hamburger Kiez. Auch weil in seinem Etablissement die Beatles, damals noch vier unbekannte Jungs mit komischen Frisuren aus Liverpool, wochenlang auftraten.

Von solchem Heldenstatus wie sein Verwandter ist Fascher beim Fußball-Drittligisten aus Rostock zwar noch entfernt, doch der plötzliche Aufschwung beim finanziell und sportlich arg gebeutelten Traditionsklub ist eng mit seiner Person verbunden. Drei Spiele - drei Siege: Nicht erst seit dem 2:0-Erfolg beim VfB Stuttgart II am Dienstag hat 44-Jährige an der Ostsee wieder für eine Aufbruchsstimmung gesorgt.

"Ich habe viel am Selbstvertrauen geschraubt. Ich habe ein gutes Team, das Selbstvertrauen ist der Schlüssel", sagte Fascher nach dem Sieg in Stuttgart. Er habe seinem Team, einer "Gehirnwäsche in positivem Sinne" unterzogen.

Selbst das Saisonziel Aufstieg scheint nach dem verkorksten Start, der mit der Entlassung von Trainer Wolfgang Wolf endete, wieder in greifbarer Nähe. "Wir wehren uns nicht, wenn wir oben ein Wörtchen mitreden können. Aber wir bleiben auf dem Boden", betonte Fascher.

Denn vor nicht einmal vier Wochen schien der Verein am Abgrund. Wieder einmal. Der Aufsichtsrat hatte gerade den Vorschlag von Klubpräsident Bernd Hofmann für einen neuen Manager und Sportvorstand überraschend abgelehnt. Hofmann stand vor dem Aus. "Was hier im Moment abläuft, ist der totale Wahnsinn", kommentierte der damalige Trainer Wolf das Geschehen. Ein Tag später wurde er entlassen. Die Mannschaft steht zu diesem Zeitpunkt auf dem 14. Tabellenplatz.

Mittlerweile ist die Kogge wieder in ruhigere Gewässer angelangt. Nicht nur sportlich. Klub-Ikone Juri Schlünz wurde in den Vorstand berufen. Hätte der Aufsichtsrat ihn abgelehnt, hätte der gesamte Vorstand seine Ämter niederlegen müssen. "In dieser Situation musste ich nicht lange überlegen. Das ist im Moment eine Situation, in der ich dem Verein helfen kann und in der es auch Sinn macht", sagte Schlünz.

Seit 1968 ist der 51-Jährige im Verein. Spieler, Trainer, Nachwuchscoach - Hansa ist ohne seinen Rekordspieler, der den Verein 1991 mit zwei Toren gegen Dynamo Dresden zum letzten Meister der DDR-Oberliga schoss, nicht denkbar.

Zusammen mit Fascher soll Schlünz jetzt wieder für den Aufschwung an der Ostsee sorgen. Bis jetzt mit Erfolg. Auch weil mit Fascher ein "fußballverrückter" Trainer, wie er sich selbst bezeichnet, für den Job lebt. "Mit der Musikszene habe ich ehrlich nicht so viel am Hut. Mein Leben ist der Fußball."

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