Zwei Spiele vor Saisonende ist der 700-Mitglieder-Verein aus dem Nordwesten von Baden-Württemberg nicht mehr von den Aufstiegsplätzen zu verdrängen, der größte Erfolg der 96-jährigen Vereinsgeschichte ist perfekt.
Außerdem wird höchstwahrscheinlich der VfR Aalen in Liga zwei aufsteigen. Der VfR löste seine Pflichtaufgabe gegen Werder Bremen II mit einem 2:0 (1:0), aber angesichts von sechs Punkten Vorsprung fehlt noch ein Zähler oder ein Patzer von Jahn Regensburg zum Aufstieg.
Nur 5135 Zuschauer wollten in Münster erleben, wie Sandhausen ein neues Kapitel aufschlug. In den vergangenen beiden Jahren (14./12.) hatte das Team von Trainer Gerd Dais nur im Mittelfeld der 3. Liga gespielt, selbst die Teilnahmen an der ersten DFB-Pokal-Runde werden auf der Homepage stolz als Erfolge aufgeführt. Die wenigen Fans, die aus der 14.500-Einwohner-Gemeinde mitgereist waren, bejubelten in der 32. Minute den Führungstreffer durch Tim Danneberg. Das 1:1 durch Björn Kluft (55.) konnte die Stimmung nicht trüben, am Ende wurde nach dem zweiten Treffer von Danneberg (84.) gefeiert.
Aalen hatte auf dem Papier eine leichte Aufgabe zu lösen, dennoch waren die Spieler und die 5723 Zuschauer in der Scholz-Arena heilfroh, dass ein frühes Tor von Tim Kister (8.) gegen den bereits feststehenden Absteiger Bremen II die Nerven beruhigte. Spätestens nach dem Elfmetertreffer von Martin Dausch (84.) galt die Aufmerksamkeit mehr dem Spiel des Chemnitzer FC, von dem abhing, ob die Aufstiegsparty starten konnte. Die Korken knallten aber noch nicht.
Der CFC (55 Punkte) hätte gewinnen müssen, um sich eine Chance auf den direkten Aufstieg zu erhalten - stattdessen verspielten die "Himmelblauen" sogar den dritten Tabellenplatz. Ein 0:1 (0:0) in Regensburg stürzte Chemnitz auf Platz fünf, Jahn (57) hat nun die besten Aussichten auf die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation und ist der einzige Verein, der Aalen noch aufhalten kann.
55 Punkte weist Wacker Burghausen nach einem 3:2 (2:0) beim Konkurrenten Wacker Burghausen (54) auf, der wie der 1. FC Heidenheim (54/0:0 beim 1. FC Saarbrücken) und Rot-Weiß Erfurt (53/2:1 gegen die SpVgg Unterhaching) noch im Sechskampf um Platz drei mitmischt. Am Freitag hatte der VfL Osnabrück durch ein 0:1 gegen den VfB Stuttgart II seine Chance verspielt.
Dem dreimalige DDR-Meister Carl Zeiss Jena verlor 1:2 (1:1) bei Arminia Bielefeld und muss für die Viertklassigkeit planen. Der Rückstand auf den rettenden 17. Rang (SV Babelsberg/1:3 bei Darmstadt 98) beträgt fünf Punkte. Nur zwei Punkte Rückstand hat Rot-Weiß Oberhausen. Das Team von Trainer Mario Basler verlor 0:1 (0:1) beim SV Wehen Wiesbaden, der damit so gut wie gerettet ist. Ziemlich ernst ist die Lage noch für den Ex-Bundesligisten Unterhaching.