Schließlich war man sich absolut sicher gewesen, zumindest die zweite Runde zu erreichen. Der Rest der Spielzeit ist bekannt – am Ende ging es ab in Liga drei.
Nun sind die Vorzeichen in diesem Jahr völlig anders. Oberhausen hat in der ersten Pokalrunde ein Heimspiel und das gegen den Erstligisten FC Augsburg, der allerdings fast mit der gleichen Truppe antritt, mit der im letzten Jahr der erstmalige Bundesliga-Aufstieg gelang. Und mit der man Oberhausen zwei Mal regelrecht auseinandernahm. Für Mike Terranova nicht verwunderlich: „Die hatten letztes Jahr schon eine Erstliga-Truppe, daher wundert mich das nicht. Ich hoffe, dass die uns unterschätzen und dann müssen wir unsere Chance nutzen. Wobei RWO es verpasst hat, mit einem entsprechenden Ergebnis in Burghausen für die nötige Euphorie vor dem Pokalduell zu sorgen.
Schneiders Mutmacher
Nicht nur Coach Theo Schneider weiß: „Gerade mit Blick auf die letzte Spielzeit wäre ein Erfolg wichtig gewesen, auch für die Fans.“ Schließlich gab es so direkt den nächsten Nackenschlag, auch wenn Schneider betont, dass er viele Dinge gesehen habe, die ihm Mut machen: „Wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass wir in der Liga mitspielen können. Und das nach einer Vorbereitung, wo keiner wusste, wo wir stehen. Ich habe viele positive Aspekte erkannt, aber natürlich auch noch Fehler und Abstimmungsprobleme.“
Die mitunter zu den Gegentreffern führten und die, wenn sie sich wiederholen, von einem Gegner wie Augsburg gnadenlos bestraft werden. Mit Blick auf den Gegner legt sich Schneider fest: „Augsburg ist uns individuell natürlich überlegen, wir sind der krasse Außenseiter. Aber in einer einzigen Begegnung ist immer was drin. Wir wären nicht der erste Drittligist, der einen Bundesligisten rauswirft. Vielleicht ist es ein Vorteil für uns, dass wir schon ein Pflichtspiel hinter uns haben.“
„Wir konnten in Burghausen am Ende noch zusetzen.“
In dem RWO gezeigt hat, dass man mit Leidenschaft zu Werke geht und nach einem 0:1 nicht alles umfiel. Ganz im Gegenteil: Rot-Weiß kam wieder und stemmte sich bis zuletzt gegen die Pleite. Was auch daran liegt, dass die Mannschaft topfit ist. Schneider: „Wir konnten in Burghausen am Ende noch zusetzen.“ Wodurch die Ergebnisse der Laktatwerte bestätigt wurden, die „viel besser waren als zu Beginn der Vorbereitung.“
Die körperlichen Vorzeichen für ein kleines Pokalwunder sind also gegeben. Sollte es wirklich klappen, winken Oberhausen mindestens weitere 250.000 Euro. Schneider: „Das wäre so wichtig für den Verein und würde vieles vereinfachen. Wir können zum Beispiel die ganzen Rahmenbedingungen hier verbessern.“ Die Wünsche sind da, nun muss die Mannschaft „nur“ noch dafür sorgen, dass die Kohle auch reinkommt.
Dabei wird Schneider wohl der Elf vertrauen, die in Burghausen auflief. Damit bekommt auch Fatih Duran eine weitere Chance, nachdem er in Burghausen nicht immer glücklich aussah. Doch der Trainer merkt an: „Ich finde, dass Fatih nicht enttäuscht hat. Es war sein erstes Spiel in dieser Liga, es fehlte einfach noch etwas die Abstimmung. Vielleicht war er etwas nervös, aber Fatih hat die Qualität, daher sehe ich sein Debüt nicht so kritisch.“