"Ich halte das DFB-Vorgehen für unsensibel. Die Karriere von Thorben Siewer ist gefährdet. Der Verband hätte sich vor ihn stellen müssen", sagte Andreas Hebbeker, Vorsitzender des Fußball-Kreises Olpe.
Hebbecker behauptet, dass der Name des 22 Jahre alten Referees überhaupt nicht in den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Bochum auftauche. Alleine das von Siewer geleitete Regionalligaspiel im Mai diesen Jahres zwischen Absteiger TSV Großbardorf und Meister 1. FC Heidenheim steht nach Angaben von Hebbecker offenbar unter Manipulationsverdacht. Siewers Leistung soll vom Beobachter dagegen mit "gut" bewertet worden sein.
Bis zur kompletten Durchsicht der Akten liegt Siewer weiter auf Eis, nachdem er bereits am vergangenen Wochenende vom Verband kurzfristig als Assistent vom Spiel der 3. Liga zwischen dem VfL Osnabrück und Wacker Burghausen abgezogen worden war. Nach DFB-Informationen soll Siewer namentlich in den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft Bochum zu möglichen Spielmanipulationen erwähnt sein. Der Kreisvorsitzende Hebbecker hat sich eigenen Angaben zufolge kundig gemacht und offenbar andere Informationen. In einem Telefonat hatte Hebbecker seinem Unmut gegenüber DFB-Präsident Theo Zwanziger bereits Luft gemacht. Dabei kam er eigenen Angaben zufolge in der Causa Siewer mit Zwanziger aber nicht auf einen Nenner.
Der DFB-Boss hegt aber selbst Zweifel, dass Nachwuchs-Referee Siewer im Wettskandal Täter sein soll. "So lange wir nicht wissen, in welchem Zusammenhang er in den Akten auftaucht gilt natürlich die Unschuldsvermutung. Ich persönlich habe erhebliche Zweifel, dass dieser Schiedsrichter Täter ist", sagte DFB-Präsident Zwanziger dem Sport-Informations-Dienst (SID).