Grund: Sie wollten den Pokal-Versagern mal ordentlich die Meinung geigen.
Doch das Training ist abgesagt worden, weil die Verantwortlichen mögliche Auseinandersetzungen mit den aufgebrachten Anhängern befürchtet hatten. Als die Besucher dann aber den Fußballlehrer entdeckten, stellten sie ihn sofort zur Rede. Mehr als zwei Stunden standen Neururer und rund 30 Fans auf dem Parkplatz und diskutierten phasenweise sehr emotional über das desaströse Auftreten der Zebras. „Warum kämpft die Mannschaft nicht? Warum sind keine Emotionen zu erkennen? Warum wehrt sich niemand? Und was sagen Sie den Spielern?“ Fragen über Fragen, die Neururer allesamt beantwortete.
Und mit seiner ruhigen Art hat er es sogar geschafft, die Gemüter zu beruhigen und hat für den ein oder anderen Lacher gesorgt. „Ich kann Euch verstehen, denn ich bin auch sauer“, stellte sich der Trainer auf die Seite der Anwesenden. Und er untermauerte noch einmal seine Aussage: „Wenn wir nicht aufsteigen, bin ich gescheitert.“ Wann er sich das eingestehen muss, wollte er aber nicht sagen: „Ich werde meine Verpflichtungen bis zum letzten Arbeitstag erfüllen. Aber diesen bestimmt unser Präsident.“
Während ein Großteil der Mannschaft bereits die Heimreise angetreten hatte, stellten sich Bernd Korzynietz und Tobias Willi, die wegen ihrer Behandlungen länger geblieben sind, ebenfalls den Fans und versprachen eine Reaktion am Sonntag in Koblenz.
Was den Anhängern auch sauer aufstößt, ist, dass Andreas Peters sein Amt im Aufsichtsrat des MSV aufgegeben hat. Denn er war der erste Vertreter aus den Fan-Gruppierungen, der den Sprung in die Entscheidungsebene geschafft hat. Doch aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit den Kollegen hat er seinen Hut genommen. Es wird nicht dazu beitragen, dass sich die Anhänger, die sich ohnehin verschaukelt fühlen, schnell wieder beruhigen werden. Es sind schwere Zeiten für den MSV.