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Neururer sieht Chance
"Es ist nicht immer nur der Trainer"

MSV: Neururer sieht eine Chance
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Die nun wieder eingekehrte Ruhe genießt Peter Neururer. Denn der Sieg gegen die „Eisernen“ hat die Wogen an der Wedau erst einmal geglättet.

Während Trainer und Mannschaft nach dem 2:1-Sieg in Köln ein freies Wochenende genießen, ist Bruno Hübner aber in Brasilien unterwegs. Der Manager, der gerade in Portalegre ist und am Donnerstag zurückkommen wird, peilt eine Kooperation mit einem brasilianischen Investor an. Grund: Ein günstiger Spieler-Austausch.

Über die genauen Hintergründe, den möglichen Beginn einer Trendwende sowie die drastische Maßnahme, erneut mit dem Rücktritt zu drohen, sprach RS mit Peter Neururer.

Herr Neururer, was steckt hinter dem möglichen Investor, der sich beim MSV engagieren möchte?

Das ist eine große Chance. Es geht darum, dass gute Spieler an uns ausgeliehen werden. Einen möglichen Austausch klopft Bruno Hübner gerade ab, doch es gibt noch keine Ergebnisse. Für so eine Sache muss man einfach persönlich vor Ort sein.

Besteht aufgrund der Kreuzbandverletzung von Sandro Wagner akuter Handlungsbedarf, oder waren Sie mit dem Auftritt der Jungs aus der zweiten Reihe gegen Köln zufrieden?

Wenn man gute Leute bekommen kann, ist es immer interessant. Die Mannschaft hat gegen Köln allerdings eine tolle Leistung geboten. Bruno Soares hat Spielpraxis bekommen und seine Chance, sich präsentieren zu können, genutzt. Aber auch Tobias Willi hat ein tolles Comeback geliefert. Es war ein verdienter Sieg.

Chavdar Yankov kehrt bereits am Sonntag von der bulgarischen Nationalmannschaft zurück. Warum?

Chavdar Yankov kehrt bereits am Sonntag nach Duisburg zurück.

Wir haben dem Verband gesagt, dass er wegen seines Handbruchs nicht trainieren und spielen kann. Aber die wollten ihn unbedingt einfliegen und es selbst überprüfen. Anstatt sich diesen Aufwand zu sparen und ‚Chac‘ direkt bei uns zu lassen, sehen sie es erst jetzt ein. Aber dagegen können wir nichts machen.

Acht Spiele sind absolviert. Wie fällt Ihr erstes Saisonfazit aus?

Die Zusammenstellung der Mannschaft hat gut funktioniert. Die Ein- und Verkäufe waren alle in Ordnung. Das Team hat beispielsweise auch den Abgang von Dorge Kouemaha toll weggesteckt.

Und sportlich?

Wir haben zu Beginn hervorragend gespielt. Damit waren wir alle zufrieden. Doch dann kamen die drei Spiele, die uns in die tabellarische Krise geführt haben.

Wie erklären Sie sich diesen Einbruch?

In Kaiserslautern kann man verlieren, auch wenn die Art und Weise nicht okay war. Wir waren uns dort vielleicht ein bisschen zu sicher. Wir dachten, dass wir uns unsere Chancen schon erspielen und auch nutzen würden. Gegen Bielefeld haben wir dann allerdings einen grottenschlechten Tag erwischt. Die Gesamtleistung der Mannschaft war beschämend.

Warum?

In Mönchengladbach haben wir verdientermaßen gewonnen. Und die Jungs haben sofort wieder gedacht, dass es so auch in der Liga weitergehen würde. Nur so ist der Auftritt in Oberhausen zu erklären. Wir waren total unterlegen und danach mitten drin im Ärger. Ein Team mit unseren Ansprüchen darf gegen RWO einfach nicht verlieren.

Ihre Reaktion, erneut mit dem Rücktritt zu drohen, war drastisch. Würden Sie es im nachhinein noch einmal so machen?

Ja. Ich bin nach wie vor von diesem Schritt überzeugt. Es musste einfach etwas geschehen, damit wir das Ruder herumreißen. Ich habe einfach von der Truppe eine Reaktion gefordert.

Wieder einmal...

... ja und? Ich habe gesagt, dass, wenn mir in der Sommerpause meine Mannschaft auseinanderbricht und ich keine Verstärkungen bekomme, ich aufhöre. Das ist doch legitim. Und es hat auch funktioniert. Denn die Leute, die ich benötigt habe, sind an Bord.

Haben Sie keine Angst, dass sich diese Maßnahme abnutzt?

Peter Neururer (Foto: firo).

Angst habe ich überhaupt nicht. Natürlich kann man einen solchen Schritt nicht jede Woche wiederholen. Doch jeder weiß, dass ich zu meinen Worten stehe und es auch durchgezogen hätte. Deshalb war es ungewöhnlich, am Ende aber auch richtig. Schließlich kann es doch nicht sein, dass immer nur die Trainer verantwortlich gemacht werden. Genauso ist es im Erfolgsfall. Wir sind immer mit dabei, aber nicht alleine dafür in der Verantwortung. Ich nehme gerne jede Schuld für eine Niederlage auf mich, aber nur, wenn die Einstellung passt.

Das hat gegen Berlin funktioniert.

Auch das Weiterkommen in Mönchengladbach war ein großer Schritt für den Verein. Doch der Sieg gegen die Union kam zum richtigen Zeitpunkt. Die Art und Weise spielt dabei keine Rolle. Hauptsache ist, dass wir wieder Tuchfühlung haben.

Sie sind Elfter.

Ja, haben aber nur sieben Punkte Rückstand auf den Ersten. Und diese Position haben wir natürlich im Auge. Wenn das nun die Krise war, nehmen wir sie gerne an. Denn dann hätten wir sie ja auch schon hinter uns.

Nächsten Samstag geht es nach München. Gemessen an den Ansprüchen ist es ein Pflichtsieg, oder nicht?

Wir müssen erneut antworten und ich will wieder eine Reaktion der Mannschaft sehen. Wir dürfen bloß nicht wieder in einen Schlendrian verfallen. Wenn wir bei 1860 nachlegen, dann redet auch kein Mensch mehr über unsere schlechten drei Spiele, sondern alle freuen sich wieder auf den MSV und die Saison, die wir dann mit dem Aufstieg krönen.

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