Das Niederrhein-Derby in der zweiten DFB-Pokal-Runde zwischen den Fohlen und Zebras wollten 45.397 Zuschauer live verfolgen. Und die Fans bekamen einen guten Auftritt des Underdogs geboten. Die Blau-Weißen waren im Vergleich zu den beiden jüngsten Auftritten in Kaiserslautern und gegen Bielefeld kaum wiederzuerkennen.
Doch die erste Aktion gehörte Mönchengladbach. Tiago leitete mit einem völlig verunglückten Freistoß, den er viel zu lässig aus der eigenen Hälfte nach vorne drosch, die erste Gladbacher Chance ein. Raul Bobadilla schnappte sich die Kugel und marschierte alleine auf Tom Starke zu. Doch der Keeper behielt mal wieder die Nerven, blieb lange steht und wehrte den Schuss ab (5.).
Die erste MSV-Chance ließ dieses Mal auch nicht lange auf sich warten. Nach einem schönen Doppelpass zwischen Änis Ben-Hatira und Chinedu Ede wurde Letzterer erst kurz vor seinem Schuss von Bonfim Dante gestoppt (11.). Doch im direkten Gegenzug stand erneut Starke im Mittelpunkt, als er einen gefährlichen Schuss von Raul Bobadilla parieren musste. Verschätzte sich dann aber nach einer Flanke von Tobias Levels im Luftduell mit Bobadilla, bügelte seine kleine Unsicherheit aber sofort wieder aus (18.).
Neururers Ansage, sein Heil in der Offensive zu suchen, ging in der Anfangsviertelstunde auf. Mit Christian Tiffert und Adam Bodzek als „Doppel Sechs“ stand die Absicherung für die zuletzt immer wieder ins Schwimmen geratene Defensive. Und der Mut wurde in der 19. Minute fast belohnt. Nach einer Tiffert-Flanke donnerte Sören Larsen den Ball aber aus elf Metern über den Kasten.
Nur acht Zeigerumdrehungen später hätte sich Änis Ben-Hatira aus 22 Metern ein Herz nehmen und einfach mal abziehen müssen. Doch dem ehemaligen Hamburger fehlte das nötige Selbstvertrauen und er vertendelte das Leder mit einem schlechten Pass auf Larsen.
Während die Abseitsfalle der Zebras ein um andere Mal zuschnappte, suchten die Gäste auch immer wieder den Weg in die Spitze und blieben durch Konter gefährlich. Außerdem leisteten sich die „Fohlen“ immer wieder Schnitzer im Spielaufbau. Die zahlreichen Fehlpässe konnten die Duisburger aber nicht in ein Erfolgserlebnis umwandeln.
Die Borussia drängte die Duisburger dann zwar auch immer wieder in die Defensive, aber im Gegensatz zu den Vorwochen zeigte sich die Viererkette - abgesehen von kleineren Unsicherheiten - verbessert. Allerdings konnte sich der MSV erneut bei Starke bedanken, der kurz vor dem Seitenwechsel mit einem tollen Reflex gegen Arango sein Team im Spiel hielt.
Änis Ben-Hatiran scheiterte an Gladbach-Keeper Logan Bailly (Foto: firo).
Nach der Pause drückten die Hausherren sofort auf’s Tempo. Tiago musste innerhalb von 30 Sekunden zwei Mal in höchster Not klären. Schlicke zog gegen den agilen Bobadilla den Kürzeren, doch dieser verzog dann auch den Schuss (49.).
Doch der MSV ließ sich nicht beeindrucken. Nach einem feinen Freistoß von Bernd Korzynietz legte Björn Schlicke die Kugel per Kopf für Ben-Hatira ab, doch seinen Kopfball kratzte Logan Bailly noch von der Linie an den Innenpfosten (51.). Und der U21-Europameister stand nur zwei Minuten später erneut im Mittelpunkt. Nach einer Flanke von Chinedu Ede stand Ben-Hatira plötzlich allein vor Bailly, schoss den Torhüter aber aus neun Metern an (53.).
Es dauerte dann bis zur 76. Minute, ehe sich die Borussia mal wieder eine Möglichkeit herausspielen konnte. Doch Starke klärte vor dem heranstürmenden Marco Reus und der eingewechselte Oliver Neuville setzte den Nachschuss daneben.
Danach stand wieder einmal Starke im Fokus, als er ein abgefälschtes Geschoss von Marcel Meeuwis entschärfte (86.). Im direkten Gegenzug hätten die Duisburger die Führung markieren können, doch zwei Knaller von Ben-Hatira meisterte Bailly (87,. 88.).
Doch dann machte der eingewechselte Kristoffer Andersen den Unterschied. Der Neuzugang schlenzte den Ball aus 16 Metern ins lange Eck und machte die Sensation perfekt (90.). 1:0 für die Zebras! Die Duisburger sind also wieder da!