Beim FC Schalke 04 war es die große Frage vor dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig an diesem Samstag (13 Uhr/Sky): Setzt Trainer Karel Geraerts im Tor weiterhin auf Ralf Fährmann? Oder rückt Marius Müller anstelle der zuletzt wenig überzeugenden Vereinslegende zwischen die Pfosten? Die Antwort folgte am Samstagmittag: S04 wechselt den Keeper, Fährmann muss seinen Platz räumen.
Diese Entscheidung sei aber nicht auf Fährmanns jüngste Leistungen zurückzuführen, betonte Trainer Geraerts kurz vor Anpfiff am Sky-Mikrofon. „Es ist so, dass ich mit Marius Müller einen zweiten Torhüter habe, der dem Team viel Energie gibt“, meinte der 42-Jährige. „Das ist der Hauptgrund, warum er heute im Tor steht.“
In der Winterpause hatte sich Geraerts noch auf Fährmann als Nummer eins festgelegt. Müller war als Stammkeeper in die Saison gegangen und hatte - damals noch unter Thomas Reis - starke Leistungen gezeigt. Im Herbst zog er sich eine schwere Adduktorenverletzung zu und fiel wochenlang aus.
Fährmann wackelte beim Rückrunden-Start
Fährmann sprang ein und erhielt auch nach Müllers Rückkehr Anfang des Jahres das Vertrauen. Doch wie ein sicherer Rückhalt wirkte der 35-Jährige bei den Niederlagen gegen Hamburg (0:2) und Kaiserslautern (1:4) nicht.
Das erhöhte den Druck auf Geraerts, einen Wechsel vorzunehmen. Auf der Pressekonferenz vor dem Braunschweig-Spiel war der belgische Coach der Torwart-Frage noch ausgewichen. „Ich werde erst mit meinen Spielern sprechen und dann werden wir etwas kommunizieren“, hatte er gesagt. „Ich bin kein Trainer, der emotional reagiert. Ich verfalle nicht in Panik, weil wir zwei Spiele verloren haben. Auch verschließe ich mich nicht vor Problemen. Wir werden eine Lösung finden.“ Und diese Lösung heißt Marius Müller.
Derweil schafften es Lino Tempelmann und Yusuf Kabadayi gegen Braunschweig erst gar nicht in Kader - aus Leistungsgründen. „Ich habe 25 Spieler im Kader und muss jedes Wochenende Entscheidungen treffen. Jetzt hat es Lino und Yusuf getroffen“, sagte Geraerts bei Sky über das Duo.