Victor Palsson ist als Vizekapitän mit dem FC Schalke 04 in der Saison 2021/22 in die Bundesliga aufgestiegen. Nun kehrte er als Abwehrspieler der KAS Eupen in die Gelsenkirchener Arena zurück.
Keine einfache Rückkehr für den 32-jährigen Isländer. Denn er ist den Königsblauen weiterhin emotional sehr verbunden. "Er war schon vor dem Spiel bei uns in der Kabine. Man hat gemerkt, dass er schweren Herzens hierhin zurückkekehrt ist. Ich glaube, er wäre gerne noch über Jahre hiergeblieben", verriet S04-Torwart Ralf Fährmann nach dem Spiel. Auch dem Abpfiff weilte er lange in der S04-Kabine, wollte am liebsten gar nicht mehr gehen.
Nach dem Aufstieg verließ Palsson, der aufgrund seiner Einstellung intern hoch geschätzt war, die Knappen nach bereits nur einer Saison Richtung USA.
Er spielte ein Jahr bei D.C. United in Washington und eben seit dieser Saison in Belgien bei der KAS Eupen. „Es war für beide Seiten keine leichte Entscheidung“, sagte Schalkes damaliger Sportdirektor Rouven Schröder seinerzeit zu dem Wechsel trotz laufenden Vertrags. „Victor hatte nicht nur auf dem Platz einen großen Wert für uns. Er war ein Vorbild für all seine Mitspieler, was das Verhalten neben dem Rasen betrifft. Seine Fokussierung auf den Mannschaftserfolg, die Gier, gemeinsam gesetzte Ziele zu erreichen, das zeichnet ihn aus. Dazu war er gerade für die jungen und fremdsprachigen Spieler ein wichtiger Ansprechpartner."
Palsson, so hieß es, wolle näher an seiner Familie sein, die in Nordamerika lebt. Aber vielleicht war das auch nur die halbe Wahrheit. Denn bei aller Sympathie für Palsson gab es auch große Zweifel, ob seine fußballerischen Fähigkeiten und seine Schnelligkeit für die Bundesliga ausreichend sind.
Palsson, der sich auch nach dem Wechsel in die Vereinigten Staaten, wenn möglich, alle Schalke-Spiele über TV oder Internet angeschaut hat und weiterhin Kontakt zu einigen Spielern wie Simon Terodde hält, verspürte jedenfalls große Wehmut bei der Rückkehr an die alte Wirkungsstätte und schüttelte viele Hände. Sein letztes Spiel in der Arena absolvierte er beim Aufstiegs-Krimi gegen den FC St. Pauli. Seitdem war er nicht mehr dort. Bis zum Samstag.