In seinem zweiten Vertragsjahr beim FC Schalke 04 wollte Ibrahima Cissé eigentlich durchstarten. Doch der 22 Jahre alte Innenverteidiger erlebte eine Hinserie zum Vergessen.
Dennoch darf sich Cissé wohl auf ein Highlight in seiner noch jungen Laufbahn hoffen. Er gehört zum vorläufigen Kader malischen Nationalmannschaft für den Afrika-Cup, der Anfang des kommenden Jahres an der Elfenbeinküste ausgetragen wird (13. Januar bis 11. Februar).
Ob Cissé letztlich nominiert wird, scheint aber zweifelhaft. Denn die vorläufige Liste ist mit 53 Namen lang, und der 1,96 Meter große Abwehrmann konnte in der Hinserie kaum sportliche Argumente für eine Teilnahme sammeln.
In der U23-Nationalmannschaft Malis hingegen schon: Mit der Nachwuchsauswahl nahm Cissé im Sommer am U23-Afrika-Cup in Marokko teil und belegte am Ende den dritten Platz. Damit qualifizierten sich die Afrikaner für das olympische Fußballturnier im kommenden Sommer. Über den gesamten Cup hinweg war Cissé ein wichtiger Bestandteil seines Teams und wurde sogar von S04-Sportvorstand Peter Knäbel vor Ort besucht.
Die Verantwortlichen hofften, dass Cissé nach diesem Erfolgserlebnis der Durchbruch bei den Schalker Profis gelingen würde. Beim Saisonstart gegen den Hamburger SV stand der gebürtige Franzose sogar in der Startelf. Er erlebte bei der 3:5-Niederlage allerdings ein Debüt zum Vergessen samt Patzern und Roter Karte.
Ein weiterer Einsatz in der 2. Bundesliga kam danach nicht mehr hinzu. Cissé pendelte zwischen Bank und Tribüne, spielte nur ein weiteres Mal für die Profis (beim DFB-Pokalaus gegen St. Pauli). Zuletzt gehörte er Anfang November zum Spieltagskader und kam im Dezember zweimal in Schalkes Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz.
Sollte Cissé also tatsächlich zum Afrika-Cup fahren, dürften die Königsblauen diesen Ausfall verschmerzen können. Sofern Cissé im neuen Jahr überhaupt noch für die Gelsenkirchener spielt. Er wird als Kandidat auf einen Wechsel im Winter gehandelt.