Tiefpunkte gab es viele in den vergangenen Jahren beim FC Schalke 04, auch viele tiefste Tiefpunkte. Die erste Halbzeit im Zweitliga-Spiel bei Fortuna Düsseldorf reihte sich ein – bereits nach 26 Minuten lagen die Königsblauen mit 0:3 zurück, Vincent Vermeij (13./26.) und Felix Klaus (19.) hatten den lockeren Vorsprung fast ohne Schalker Gegenwehr herausgeschossen. Am Ende verlor S04 mit 3:5.
Der frühe Rückstand veranlasste Trainer Karel Geraerts zu einer ganz besonderen Maßnahme. Schon in der 33. Minute wechselte er drei Spieler aus – Dominick Drexler war verletzt, Thomas Ouwejan und Lino Tempelmann mussten den Platz aus taktischen Gründen verlassen. Geraerts stellte vom 3-5-2-System auf die 4-2-3-1-Taktik um.
Vor allem einer kam damit überhaupt nicht klar: Als Linksverteidiger Thomas Ouwejan die Rückennummer 2 auf der Anzeige an der Seitenlinie erblickte, joggte er langsam zur Seitenlinie. Freundliche Worte für Karel Geraerts hatte er aber nicht. Er verweigerte den Handschlag, warf Geraerts einige Gesten und Worte hinterher. Sebastian Polter, der auf der Bank saß, musste schlichten.
„Ein solches Verhalten werde ich nicht akzeptieren. Er sollte Respekt vor dem Team, dem Club und dem Coach haben. Das Team ist das wichtigste, nicht der Einzelne“, sagte Geraerts nach der Partie.
„Ich war mit der Leistung der drei Spieler überhaupt nicht einverstanden und habe dann gewechselt. Ich bin nicht der erste und auch nicht der letzte Trainer, der so etwas macht“, erklärte Geraerts seine Entscheidung.
Der Dreierwechsel von Schalke-Trainer Karel Geraerts erzielte aber eine Wirkung. In der zweiten Halbzeit zeigte Schalke 04 ein ganz anderes Gesicht und kämpfte sich zurück ins Spiel. Bryan Lasme verkürzte in der Schlussphase auf 3:4, S04 war wieder im Spiel. In der Schlussphase machten die Düsseldorfer mit dem 5:3 aber alles klar. (mit dpa)