Um vor den Blicken Schaulustiger sicher zu sein, bereitete Karel Geraerts die Mannschaft des FC Schalke 04 am Montag in der heimischen Arena auf das DFB-Pokal-Auswärtsspiel beim FC St. Pauli an diesem Dienstag (18 Uhr) vor. Auch, weil der Trainer das Spiel und den Pokalwettbewerb sehr ernst nimmt. „Ich werde nicht akzeptieren, dass ein Spieler schon an das Ligaspiel am Samstag denkt“, sagte Geraerts. „Es ist ein sehr wichtiges Spiel und meine Spieler haben den klaren Auftrag bekommen, in die nächste Runde einzuziehen.“
Zwangsweise wird Geraerts seine Mannschaft im Vergleich zum 3:2-Heimsieg gegen Hannover 96 am Samstag umbauen müssen, denn Lino Tempelmann fehlt nach seiner Gelb-Roten-Karte im Erstrundenspiel bei Eintracht Braunschweig (3:1) gesperrt. Bitter für Schalke und Tempelmann: Noch gegen Hannover war der Mittelfeldspieler der beste Mann in Königsblau. „Er war wichtig und ist ein guter Spieler“, gab Geraerts zu. „Aber ich habe verschiedene Optionen, ihn zu ersetzen.“
Assan Ouédraogo kommt als Ersatz wohl nicht infrage. Das 17 Jahre alte Top-Talent musste das Abschlusstraining verletzungsbedingt vorzeitig beenden. Mit dicker Bandage am linken Oberschenkel humpelte er rund eine halbe Stunde vor seinen Kollegen in die Kabine. Ob Ouédraogo wirklich ausfällt, werden Untersuchungen zeigen. „Wir müssen abwarten, was die Physios sagen“, erklärte Geraerts. „Assan hat ein bisschen was gespürt, deshalb ist er schon früher in die Kabine gegangen. Wir wollten da kein Risiko eingehen.“
Karel Geraerts lässt Elfmeter trainieren
Um am Millerntor auf alle Eventualitäten wie ein mögliches Elfmeterschießen vorbereitet zu sein, ließ Karel Geraerts am Montag auch Elfmeter trainieren. „Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, ein Gefühl für solche Situationen zu bekommen“, sagte der Coach. „Natürlich können wir die Atmosphäre nicht exakt simulieren, aber es war spannend zu sehen, wer getroffen hat und wie sich die Torhüter angestellt haben.“
Ganz so viel Rotation wie in den vergangenen beiden Zweitligaspielen deuten sich allerdings nicht an. Auch im Tor wird Geraerts keinen Wechsel vornehmen. Anders als manch andere Trainer vertraut der Belgier auch im Pokal seiner Nummer eins. „Ralf Fährmann wird spielen“, stellte Geraerts klar. Ein Lichtblick: Der Routinier hat schon Erfahrungen als Elfmeterkiller, in Pflichtspielen hielt Fährmann ordentliche 19 von 61 Elfmetern und auch in einem Elfmeterschießen war er schon mal der umjubelte Held, als er im Supercup 2011 gegen Borussia Dortmund zwei Versuche entschärfte.