Wenn der FC Schalke 04 am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) Hertha BSC zum Krisen-Gipfel der Erstliga-Absteiger empfängt, steht er im Mittelpunkt: Timo Baumgartl, der wieder im Kader und vermutlich auch in der Startelf stehen wird.
Der Innenverteidiger der Königsblauen war nach der Pleite beim FC St. Pauli für seine Kritik an der Taktik vom Verein für eine Woche zum Training der U23 geschickt und mit einer Geldstrafe belegt worden, verpasste das 1:3 beim SC Paderborn.
Für Kroos war diese Entscheidung der Schalker überzogen: „Die Reaktion ist mir viel zu viel. Wenn du es als komplette Kritik am Trainer wertest, gib ihm eine Geldstrafe. Dann ist es mit einer Entschuldigung getan. Ab dann sollte man sich mit dem Inhalt auseinandersetzen“, sagte der Weltmeister von 2014 in seinem Podcast „Einfach mal Luppen“.
Baumgartl hatte die vom kurz danach freigestellten Trainer Thomas Reis gewählte Taktik kritisiert, sie als zu riskant bezeichnet. Schalke hat mit 18 Gegentoren die zweitanfälligste Abwehr der 2. Bundesliga und steht mit nur sieben Punkten aus acht Spielen auf dem Relegationsplatz 16. Baumgartl monierte nach der Pleite bei St. Pauli, dass die taktische Ausrichtung ihn und die ganze Schalke-Hintermannschaft immer wieder vor Probleme stellen würde. Wenige Tage nach der Suspendierung trennte sich der Verein von Thomas Reis, als Interimstrainer sitzt auch am Sonntag gegen Hertha BSC Matthias Kreutzer auf der Bank.
Für Toni Kroos hätte es mit Timo Baumgartl nicht so weit kommen müssen, zumal er sicherlich auch in der folgenden Partie in Paderborn schmerzlich vermisst wurde als Abwehrchef. Der Neuzugang habe sich ja schließlich wenige Stunden danach für seine Aussagen, die unmittelbar nach Spielende getroffen wurden, entschuldigt.
Er ist vielleicht etwas zu direkt dem Trainer gegenüber, aber er ist immer beim Inhalt geblieben, er hat nichts Schlechtes über jemanden gesagt
Toni Kroos
Laut Kroos, der bei Real Madrid unter Vertrag steht, hat Baumgartl bei der Wortwahl nicht danebengelegen, weshalb Schalke so hätte reagieren müssen: „Er ist vielleicht etwas zu direkt dem Trainer gegenüber, aber er ist immer beim Inhalt geblieben, er hat nichts Schlechtes über jemanden gesagt.“
Schalke 04 hätte laut Toni Kroos auch bei der Aufarbeitung der Worte berücksichtigen sollen, wann Timo Baumgartl auf die sehr anfällige Abwehr angesprochen worden sei. „Man muss das in die Klammer setzen, dass es fünf Minuten nach dem Spielende war. Da sind die Emotionen noch da", so der 33-Jährige. Gleichwohl hätte Baumgartl seine berechtigte Kritik besser im internen Kreis ansprechen sollen, findet Kroos, auch wenn den Fans der Klartext gefallen haben dürfte.